Kommentar |
Für gewöhnlich wird die Epoche des Kalten Krieges auch auf kulturellem Gebiet als Zeit der Konfrontation betrachtet. Klare ideologische Zuordnungen schienen von Intellektuellen für die „richtige“ gesellschaftliche Ordnung gefordert. Transfer und Verflechtungsgeschichte konterkariert solche scharfen Dichotomien und Entweder/Oder Setzungen. Zunehmend werden auch für die Epoche des Kalten Krieges Bezüge und Kontakte über den Eisernen Vorhang hinaus thematisiert. Die Domäne intellektueller Praxis ist dafür geradezu prädestiniert. In dieser Übung werden vor allem jene intellektuellen Strömungen zwischen 1950 und 1970 behandelt, die sich in West und Ost sich solchen eindeutigen Zuordnungen entzogen. Im Mittelpunkt stehen dabei kritische Theorie in der Bundesrepublik und die Vertreter der jugoslawischen „Praxis“-Philosophie“ Damit ermöglicht die Übung eine Einführung in Ideentransfers zwischen West- und Südosteuropa, sowie in die Methoden von Verflechtungs- und Transfergeschichte. |
Literatur |
Theodor W. Adorno, Gesellschaft, in: Ders. Soziologische Schriften 1, Gesammelte Werke Bd. 8, Frankfurt am Main 1997, 9-20. Tony Judt, Kulturkrieg, in: Ders., Geschichte Europas seit dem Zweiten Weltkrieg, München 2006, 230-260. Bernd Greiner, Kalter Krieg und "Cold War Studies", Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 11.02.2010. http://docupedia.de/zg/Cold_War_Studies
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