Kommentar |
Expeditionen sind ein Phänomen, an dem zahlreiche Stränge der Entwicklungen des 19. und 20. Jahrhunderts sich wie in einem Brennglas bündeln. Forschungsreisen dienten nicht nur einem Ziel; oft verschmolzen politische, militärische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Interessen miteinander. Auf diese Verquickung unterschiedlicher Interessen ist eine Ebene unseres Erkenntnisinteresses gerichtet. Wir fragen daher zunächst nach Planung, Vorbereitung, Durchführung, Auswertung und medialer Begleitung ausgewählter Expeditionen. Daran anknüpfend betrachten wir im Schnittbereich von Politik-, Wissenschafts- und Kulturgeschichte auf eine zweiten Ebene etwa Mechanismen der (wissenschaftlichen) Aneignung von Räumen, den Einsatz von Technik, die Interaktionen mit "Eingeborenen", die Rolle und Dynamiken des Mikrokosmos "Basislager" sowie Körpererfahrungen und Selbstdeutungen der Akteure. Anhand von unterschiedlichen Quellen führt uns das Seminar in die weite Welt und den Weltraum, aber auch in Museen, Sammlungen, Forschungslabore und Kontrollräume. Auf diese Weise vertiefen wir im Seminar Kenntnisse und wissenschaftliches Arbeiten im Bereich der Neuesten Geschichte. Die Veranstaltung wir in drei Teile aufgeteilt –Einführung, Recherche, Präsentation. In der Einführung identifizieren wir gemeinsam Felder und Fragestellungen (ca. 4 Sitzungen). Daran anschließend werden Sie eigene Recherchen in Berliner Archiven und Bibliotheken selbständig durchführen. Sitzungen im Plenum finden hier keine statt. Die Projektgruppen treffen sich mehrmals untereinander und mit mir. Ihre Ergebnisse präsentieren Sie dann in einem abschließenden Workshop. |