Kommentar |
Mit der Zeit verbinden Menschen unterschiedliche Erwartungen und Ansprüche. Wir brauchen Zeit, um zu arbeiten, zu essen, Freundschaften zu pflegen, uns zu erholen, ins Kino zu gehen oder Politik zu machen. Dabei kann Zeitstress entstehen, wenn viele Aktivitäten in kurzer Zeit erledigt werden sollen, oder auch Langeweile, weil niemand da ist, mit dem oder der etwas Interessantes unternommen werden kann. Als soziale Vereinbarung dient Zeit zur Koordination verschiedener Tätigkeiten, Zeit kann aber auch als Konflikt erfahren werden, z.B. beim Warten auf Jemanden. Zeit ist ein transdisziplinäres Forschungsthema, das schon von Anfang an auch Gegenstand der Geschlechterforschung war, da Zeitnutzungsmuster sich geschlechtsspezifisch unterscheiden. Im Seminar werden wir uns mit verschiedenen thematischen Zugängen zu der Frage, was Zeit und Gender miteinander zu tun haben, beschäftigen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf dem Zusammenhang von Arbeit und Zeit liegen – was ist eigentlich Arbeit, unter welchen Bedingungen findet sie statt, welche Anerkennung erfährt Arbeit und in welcher Form? Dabei schauen wir uns auch unterschiedliche wissenschaftliche Methoden an, die in der sozialwissenschaftlichen und ökonomischen Zeitforschung entwickelt wurden. |
Literatur |
Hofmeister, Sabine/Spitzner, Meike (Hg.)(1999): Zeitlandschaften. Perspektiven öko-sozialer Zeitpolitik. Stuttgart, Leipzig: Hirzel; Holz, Erlend (2000): Zeitverwendung in Deutschland - Beruf, Familie, Freizeit. Wiesbaden: Stat. Bundesamt; Rinderspacher, Jürgen P./Herrmann-Stojanov, Irmgard (2006): Schöne Zeiten. 45 Betrachtungen über den Umgang mit Zeit. Bonn: Dietz |