Kommentar |
Im Projekttutorium „Afrikanisch-deutsche Verflechtungen im urbanen Raum: Eine postkoloniale Perspektive“ geht es, neben einer Auseinandersetzung mit den Dimensionen der deutschen und europäischen Kolonialvergangenheit, besonders um die vielfältige Verstrickungen, Verwebungen und Verflechtungen der „geteilten Geschichte“ Europas und Afrikas. In unseren Lebenswelten ist diese afrikanisch-deutsche Verflechtungsgeschichte einmal mehr, einmal weniger deutlich sichtbar. Wir wollen uns den „fiktionalen Geographien (nach Edward Said) von Europa und seinem „Gegenüber“ Afrika wissenschaftlich nähern und diese kritisch untersuchen. Randerias (1999) Ansatz der verwobenen Moderne soll dabei helfen, die alte Dichotomie der klassischen Modernisierungstheorien zwischen den traditionellen, nicht-westlichen und den modernen, westlichen Gesellschaften zu überwinden und die Verwobenheit ihrer Geschichte zu betonen „ohne hierbei die historischen Besonderheiten und wechselseitigen Abhängigkeiten aus dem Auge zu verlieren“ (ebd.: 5): Der explizit transdisziplinäre Charakter des Projekttutoriums soll Studierende aller Fachrichtungen einladen und anregen, sich mit dem Thema Postkolonialität zu beschäftigen und sich kritisch mit der Stadtlandschaft Berlins auseinanderzusetzen. Vielfältige Ansatzpunkte, Richtungen und Arbeitsorte sind denkbar; sie leben von dem Interesse und dem Engagement der Teilnehmenden. Die intensivste Arbeit wird „im Feld“ stattfinden und dokumentarisch begleitet werden. Der Arbeits-, Gedanken- und Forschungsprozess des Projekttutoriums wird am Ende mithilfe verschiedenen audio-visueller Mittel und Darstellungsformen, wie etwa Video- und Audioclips, Collagen, Fotos, Musik und Klänge, Skizzen und kognitive Karten u.ä., präsentiert. Auf diese Weise wird Inhaltliches, Wissenschaftlich-Methodisches und Persönliches kreativ zusammengeführt. |