Kommentar |
Ein großer Teil der Bilder, die unser kollektives Bildwissen konstituieren, sind im Rahmen der Pressefotografie entstanden, die zwischen den zwanziger und den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts (also von der Einführung der Kleinbildkamera bis zur flächendeckenden Einführung des Fernsehens) ihre Blütezeit erlebte. Im Seminar sollen zum einen der Frage nachgegangen werden, welche Bilder warum in das kollektive Bildwissen eingehen (z.B. Einstein mit der herausgestreckten Zunge, Willy Brandts Kniefall in Warschau, Nick Uts Aufnahme eines vietnamesischen Mädchens, das vor Napalmbomben flieht oder das Bild von Che Guevara, das millionenfach auf T-Shirts gedruckt wird). Darüber hinaus sollen die Tätigkeiten von Agenten (Fotografen, Redakteure, Sammler) und Institutionen (Fotoagenturen, Redaktionen, Museen ...) in den Blick genommen werden, die Bilder sammeln, vermarkten, verbreiten oder auch zensieren. Ziel des Seminars ist es, die Veränderungen der Bildproduktion und –rezeption anhand einzelner Beispiele nachzuzeichnen und die Pressefotografie als eines der wichtigsten Bildmedien der Moderne historisch einzuordnen. |