Kommentar |
Die von dem Schriftsteller T.S. Eliot zwischen 1922 und 1939 herausgegebene Zeitschrift The Criterion gilt heute als eine der bedeutendsten Literaturzeitschriften der klassischen Moderne. Zu ihren Beiträgern zählen so bedeutende Autoren wie Jean Cocteau, E.R. Curtius, Hugo v. Hofmannsthal, Aldous Huxley, Ezra Pound, Paul Valéry und Virginia Woolf sowie, nicht zuletzt, Eliot selbst, der im Criterion u.a. sein Gedicht The Waste Land veröffentlichte. Im Seminar wollen wir die literarische Bandbreite, Programmatik und kulturpolitischen Ziele der Zeitschrift an exemplarischen Texten untersuchen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei der europäischen Dimension des Projektes gelten – sowohl mit Blick auf das Netzwerk der Beiträger als auch im Vergleich mit anderen Zeitschriftenprojekten wie etwa der Nouvelle Revue Française oder der Neuen Rundschau. Zugleich soll dabei der literaturwissenschaftliche Epochenbegriff der „klassischen Moderne“ in seinem Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne reflektiert werden. Das Seminar richtet sich gleichermaßen an Studierende der Master-Studiengänge Europäische Literaturen, English Literatures und Deutsche Literatur. Einführende Literatur: Lothar Hönnighausen, „Konservative Kulturkritik und Literaturtheorie zwischen den Weltkriegen: Yeats und Eliot“, in: Englische Literatur und Politik im 20. Jahrhundert, herausgegeben von Paul Goetsch und Heinz-Joachim Müllenbrock, Wiesbaden 1981; Jason Harding, The ’Criterion’: Cultural Politics and Periodical Networks in Interwar Britain, Oxford 2002; Peter Brooker/Andrew Thacker (eds.), The Oxford Critical and Cultural History of Modernist Magazines. Britain and Ireland 1880-1955, Oxford 2009. |