Kommentar |
Ein Ausgangspunkt des Seminars ist der gegenwärtige Trend von „Museen der Weltkulturen“: Deren Bestände speisen sich oftmals aus den ethnographischen Sammlungen der vorigen Jahrhundertwende, die wichtiger Bestandteil der Produktion von (ethnologischem) Wissen über die kolonialen „Anderen“ waren. Inwiefern können die neueren Ausstellungsformate auch als Antwort auf die vielfältigen postkolonialen Interventionen der letzten Jahrzehnte begriffen werden? Wie gehen sie mit den gerade im Museum hervorgebrachten und tradierten Taxonomien von „eigen“ und „fremd“, von „Kunst“ und „Ethnographie“ oder von „Kultur“ und „Natur“ um? Verliert oder gewinnt das Label „Identitätsfabrik“ (G. Korff) heute an Relevanz? Wie lässt sich die Einschreibung von Geschlechterordnungen ins Museum analysieren? Wir werden uns im Seminar mit den neueren theoretischen Perspektiven im transdisziplinären Feld der Museum Studies wie auch mit Methoden der Ausstellungsanalyse auseinandersetzen, um dann konkrete Ausstellungsbeispiele zu besprechen. Offen für Gender Studies. |