Kommentar |
Dass das Leben ein Spiel ist, wissen wir schon lange. Nun aber wollen wir diese banale Erkenntnis in die Universität tragen. Denn wenn Wissenschaft Leben und Welt theoretisch-modellhaft darstellen will, was läge naher als dies auch spielerisch zu tun. Mit aller Ernsthaftigkeit wollen wir daher gemeinsam einen Ausschnitt gesellschaftlicher Realität analysieren, durch Modellbildung verstehen und in die Form eines so erkenntnis- wie erlebnisreichen Planspiels bringen. Das Thema Immigration/Integration eignet sich dafür bestens, da es geradezu nach dem praktischen Einsatz der Arbeitsergebnisse in Schulen, Erwachsenenbildung oder wiederum der Universität ruft. Aber weniger die pädagogisch-didaktischen Aspekte dieser Methode sollen dabei behandelt werden. Vor allem interessiert uns auszuprobieren, ob und wie sich komplexes akademisches Wissen, als bereits reduzierte Wirklichkeit, in sinnvolle Spielmodelle überführen lässt und welche wissenschaftstheoretischen Probleme damit einhergehen. Das Planspiel steht hier selbst Modell für die Herausforderungen der wissenschaftlichen Theorie- und Modellbildung, wobei wir möglicherweise auch über ethisch-moralische Aspekte stolpern werden. Zum intensiven spielerischen Arbeiten sind zusätzlich zur normalen Semesterveranstaltung zwei Blockseminare vorgesehen: 1. Block: Ein Wochenende Anfang/Mitte des Sommersemsters - Anspielen, Durchspielen, Analyse von Planspielen
2. Block: 5 Tage in der vorlesungsfreien Zeit (statt Veranstaltungen im Wintersemester) - Fertigstellung und Feinschliff der entworfenen eigenen Planspiele, didaktische Einbettung der Praxis
Eine Anerkennung mit Studienpunkten ist natürlich möglich. Die relevante Literatur zum thematische Teil wird größtenteils gemeinsam ausgewählt und erarbeitet.
Wir freuen uns auf Studierende aller Fachrichtungen und auf spannende Stunden! |