Kommentar |
Prekarisierung bezeichnet Prozesse und Erfahrungen sozialer, ökonomischer und medialer Verunsicherung. Prekarisierung betrifft nicht allein den Bereich der Erwerbsarbeit, sondern auch den Alltag. Während die sozialwissenschaftliche Debatte den Blick eher auf ökonomische Ausgrenzungsprozesse und die Erosion des männlichen „Normalarbeitsverhältnisses“ lenkt, also die Prekarisierung von Erwerbsarbeit in den Vordergrund rückt, fragen andere auch nach prekären Lebensweisen und nach einem kulturwissenschaftlichen Potential von Prekarisierung. Nicht nur die Zwänge, auch die Chancen von Prekarisierung werden vor dem Hintergrund geschlechtlicher wie herkunftsbezogener Positionierungen diskutiert und für praxeologische Perspektiven fruchtbar gemacht. Auch für Gender Studies! |
Literatur |
Irene Götz / Barbara Lemberger (Hg.): /Prekär arbeiten, prekär leben. Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf ein gesellschaftliches Phänomen/, Frankfurt/M., New York: Campus 2009 Robert Castel / Klaus Dörre (Hg.): /Prekarität, Abstieg, Ausgrenzung. Die soziale Frage am Beginn des 21. Jahrhunderts/, Frankfurt/M., New York: Campus 2009 Gerald Raunig / Ulf Wuggenig (Hg.): /Kritik der Kreativität/, Turia + Kant 2007 |