Mit der Kritik am methodologischen Nationalismus und der Debatte um Transnationalismus ist der Nationalstaat seit den 1990er Jahren als quasi "natürliche" Bezugsgröße in den Sozialwissenschaften radikal in Frage gestellt worden. Stattdessen sind andere Maßstabsebenen und mit der Politics of Scale Debatte auch die Konstruktion und strategische Nutzung unterschiedlicher Politikebenen in den Blick gekommen. Wir wollen uns in diesem Seminar zunächst mit ausgewählten Grundlagentexten dieses Paradigmenwechsels auseinandersetzen. Danach werden wir uns mit der Externalisierung von Grenzen beschäftigen, vor allem aber mit dem Spannungsfeld von Grenzziehungen und Citizenship im urbanen Raum. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach Akteuren und Konflikten. Das Seminar wird von den Teilnehmenden mit einer forschungsorientierten Hausarbeit abgeschlossen. Diese werden wir im Laufe des Semesters gemeinsam vorbereiten. Sie kann sowohl einen theoretischen als auch einen empirischen Schwerpunkt legen. Insbesondere bietet es sich an, mit qualitativen Methoden zu forschen, denn für die Aushandlung von Grenzen, Zugehörigkeiten, Rechten und Ressourcen lassen sich an Berliner Orten des Alltags viele, hoch relevante Beispiele finden. Achtung: Die erste Sitzung ist am 24.4.2025 (zweite Semesterwoche).
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