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Politisches Erinnern und Entscheiden in Deutschland und Europa (Teil 1) - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Projektseminar Veranstaltungsnummer 53078
Semester SoSe 2025 SWS 4
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.02.2025 - 30.09.2025    aktuell
Zentrale Nachfrist    14.04.2025 - 16.04.2025   
Zentrale Frist    01.02.2025 - 09.04.2025   
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 10:00 bis 14:00 wöch 004 (Seminarraum)
Stockwerk: EG


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Uni3b Institutsgebäude - Universitätsstraße 3b (UNI 3)

Außenbereich nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
Schäfer findet statt     25
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schäfer, Andreas, Professor, Dr. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Sozialwissenschaften Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   20  -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Sozialwissenschaften Programm ( POVersion: 1999 )   20  -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften
Inhalt
Kommentar

Die zeitliche Dimension demokratischer Politik hat seit der Jahrtausendwende eine wachsende wissenschaftliche Aufmerksamkeit erfahren. Das Projektseminar widmet sich einem wichtigen Aspekt dieser Dimension, nämlich der Frage, welche Rolle die Vergangenheit in Form des (kollektiven) politischen Erinnerns für demokratische Prozesse und Systeme spielt. Kollektive Erinnerungen können nachhaltige Auswirkungen auf politische Entscheidungen und auf die Bildung und Stabilisierung politischer Identitäten von Gruppen und politischen Einheiten wie Staaten, Parteien oder soziale Bewegungen haben. Gleichzeitig sind kollektive Erinnerungen keine objektiv gegebenen Größen, sondern selbst Gegenstand politischer Auseinandersetzungen. Entsprechend fragt das Seminar sowohl danach, wie politische Erinnerungen entstehen, konstruiert und aufrechterhalten werden, als auch nach den politischen Funktionen und Wirkungen, die das kollektive Erinnern auf demokratische Entscheidungsprozesse und Systeme hat.

Das Seminar konzentriert sich im ersten Teil vor allem auf die Erschließung der einschlägigen Forschungsliteratur zu politischem Erinnern. Hierzu gehören u.a. Untersuchungen zu folgenden Fragen: Durch welche Bedingungen und Faktoren wird kollektives Erinnern in unterschiedlichen Politikfeldern ermöglicht und begrenzt? Wie nutzen Parteien bestimmte Interpretationen der Vergangenheit, um ihre Anhängerschaft zu mobilisieren oder zu vergrößern? Wie wirken sich historische Gewalterfahrungen von Gesellschaften auf politisches Wahlverhalten von Gruppen in der Gegenwart aus? Welche historischen (Fehl-)Wahrnehmungen von Krisen prägen die Problemwahrnehmungen politischer Entscheidungsträger? Welche Auswirkungen haben unterschiedliche Praktiken und Politiken des Erinnerns auf die Demokratiequalität?

Im zweiten Teil des Seminars widmen wir uns der Entwicklung, konzeptuellen Einbettung und methodischen Reflexion der Studienprojekte der Teilnehmenden. Den Ausgangspunkt hierzu bilden erste Entwürfe für Fragestellungen, die wir zum Ende des ersten Teils des Seminars aus der Diskussion der Forschungsliteratur und einschlägiger Theorien ableiten werden.

Literatur
  • Assmann, Aleida (2009): Memory, Individual and Collective. In: Robert E. Goodin und Charles Tilly (Hg.): The Oxford Handbook of Contextual Political Analysis. Oxford: Oxford University Press, S. 210–224.
  • Cassis, Youssef; Schenk, Catherine R. (Hg.) (2021): Remembering and learning from financial crises. Oxford: Oxford University Press.
  • Dilling, Matthias; Krawatzek, Félix (2024): The Populist Radical Right as Memory Entrepreneur? The Prominence, Sentiment, and Interpretations of History in the German Parliament. In: Brit. J. Polit. Sci. 54 (4), S. 1296–1317. DOI: 10.1017/S0007123424000346.
  • Fouka, Vasiliki; Voth, Hans-Joachim (2023): Collective Remembrance and Private Choice: German–Greek Conflict and Behavior in Times of Crisis. In: Am Polit Sci Rev 117 (3), S. 851–870. DOI: 10.1017/S0003055422001095.
  • Schäfer, Andreas; Merkel, Wolfgang (2021): The Temporal Constitution of Democracies. In: Klaus H. Goetz (Hg.): The Oxford Handbook of Time and Politics, https://doi.org/10.1093/oxfordhb/9780190862084.013.2

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin