Begünstigt durch seine Topographie war der nördliche Landesteil Ägyptens bereits in der Antike die Region mit der intensivsten landwirtschaftlichen Nutzung. Das Nildelta macht dabei etwa 50 % der gesamten Ackerlandfläche des Landes aus. Diese landwirtschaftliche Bedeutung trägt bis heute entscheidend zur hohen Bevölkerungsdichte in der Region bei. Schätzungen zufolge lebt rund ein Drittel bis die Hälfte der ägyptischen Gesamtbevölkerung im unterägyptischen Landesteil. Da die demografische Struktur einer Region oder Gesellschaft oft direkten Einfluss auf archäologische Funde und die Interpretation von Artefakten und Siedlungen hat, soll der Zusammenhang zwischen Demografie und Archäologie vor dem Hintergrund der "Demographic archaeology" näher beleuchtet werden.
Das Seminar „Archäologische Fundplätze Unterägyptens: Eine Einführung in die materielle Kultur des Nildeltas“ bietet eine fundierte Einführung in die archäologische Untersuchung und Analyse der Fundplätze im Nildelta. Dabei werden wir uns mit der Geschichte der Forschung sowie den aktuellen Herausforderungen einer systematischen archäologischen Erschließung beschäftigen. Ziel des Seminars ist es, die Studierenden mit den bedeutendsten archäologischen Fundplätzen vertraut zu machen, die durch ihre Artefakte und Befunde wertvolle Einblicke in die Funktion und Bedeutung der Region vermitteln. Im Rahmen von Referaten werden die Teilnehmenden dazu aufgefordert, die materielle Kultur der einzelnen Fundplätze in einen übergeordneten historischen und kulturellen Kontext zu stellen und zu bewerten.
Die aktive und regelmäßige Teilnahme sowie die Übernahme eines Referats und einer Hausarbeit sind Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss des Seminars.
Hausarbeit (30.9.2025)
Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden: