Unsere Arbeitswelt verändert sich stark. Digitalisierung und Automatisierung erlauben oft ortsungebundene Arbeit, die Abkehr von fossilen Brennstoffen zwingt uns zum Wirtschaften mit ökologisch nachhaltigen Energien und Technologien, demografischer Wandel und Einwanderung verändern unsere Gesellschaft grundlegend. Aus diesen Entwicklungen erwachsen Chancen und Risiken, sie erzwingen aber auch eine Neuausrichtung unseres Lebensverlaufs.
Tätigkeitsbiografien sind an den demografischen Wandel anzupassen, es geht um mehr Flexibilität in der beruflichen Entwicklung, z.B. durch ein Miteinander von (reduzierter) Erwerbsarbeit, Rentenbezug und variablem Renteneintrittsalter oder einem Miteinander von (reduzierter) Erwerbstätigkeit und (Weiter-)bildung.
Organisationsformen der Erwerbsarbeit sind an den digitalen Wandel anzupassen, wie z.B. durch ein Miteinander von Erwerbsarbeit in Präsenz, mobilem Arbeiten und New-Work-Konzepten.
Bildung, Aus- und Weiterbildung sind stärker an den großen Herausforderungen auszurichten. Lebenslanges Lernen und eine kontinuierliche, selbstbestimmte Weiterentwicklung beruflicher Fähigkeiten und Kenntnisse ermöglichen eine sinnstiftende Beschäftigung über Jahrzehnte, die sich aktuellen persönlichen und gesellschaftlichen Bedarfen anpassen kann und überdies gesundheitsförderlich ist. Geschlechterbezogene Ungleichheiten in der Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit sind abzumildern, indem die Sorgearbeit von Männern gestärkt, mehr Flexibilität für die Vereinbarung von Sorgearbeit und Erwerbsarbeit geschaffen und Sorgearbeit in ihrer gesellschaftlichen Anerkennung Erwerbsarbeit gleichgestellt wird. Räumlich-bauliche Rahmenbedingungen sind anzupassen, um auf veränderte Arbeitsformen und Bedarfe reagieren zu können.
Das Seminar beschäftigt sich mit all diesen Strängen. Grundlage ist die Stellungnahme der Interdisziplinären Arbeitsgruppe „Zukunft der Arbeit“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften unter der Federführung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Ort: Wissenschaftszentrum Berlin, Reichpietschufer 50, 10785 Berlin, Raum B 001 und B 002/003 (nur 31.10., 21.11.2024).
|