Bitte die aktuelle Zeit und den Raum unter folgendem Eintrag prüfen: Agnes-Veranstaltungsnummer 51704
Nicht nur, wenn im Bundestag ein neues Gesetz verabschiedet wird oder eine Richterin in einem Prozess ein Urteil spricht, sind Menschen mit Recht konfrontiert. Es gestaltet Gesellschaft und Alltag maßgeblich mit und ist dabei mal mehr, mal weniger sichtbar. Recht wird in der ethnographischen Rechtsforschung nicht einfach als Rechtstext verstanden, sondern als ein Bündel von Artefakten (wie etwa Gesetzestexten), Akteur:innen (wie etwa Richter:innen und Anwält:innen, Politiker:innen und sozialen Bewegungen) und Praktiken (wie der Durchsetzung oder der Mobilisierung von Recht). Das Seminar führt in zentrale Perspektiven und Problemstellungen einer Untersuchung des ‚sozialen Lebens‘ von Recht ein und bezieht sich dabei insbesondere auch auf Erkenntnisse der feministischen empirischen Rechtsforschung
Aus einer Perspektive, die Recht als soziale Praxis versteht, kann übergreifend danach gefragt werden, wie Recht in gesellschaftliche Verhältnisse eingreift und wie diese wiederum Recht formen. Wie wird Recht lokal wirksam? Wie wird es als Werkzeug genutzt? Wie ist es in gesellschaftliche Machtverhältnisse eingebettet? Wie strukturiert es Denk- und Handlungsweisen? Welche Handlungsspielräume öffnet und welche schließt es? Diese Fragen werden wir im Seminar konkret entlang von Geschlechterverhältnissen sowie ihrer Intersektion mit anderen gesellschaftlichen Machtverhältnissen untersuchen.
Neben einer Einführung in grundlegende Konzepte der Rechtsanthropologie sollen im Seminar auch ethnographische Methoden zur Erforschung von Recht innerhalb und außerhalb von Institutionen diskutiert werden.
Wir lesen deutsch- und englischsprachige Texte, die über Moodle zur Verfügung gestellt werden.
Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: