Im Seminar schauen wir auf Sprache(n), um ein- und ausschließende Mechanismen im globalen Zusammenhang besser zu verstehen. Wir beginnen ganz nah und schauen uns zunächst den deutschsprachigen (akademischen) Diskurs an:
Wo wird an der Universität auf Grund von Sprache ausgegrenzt und wo eingeschlossen? Wie schlägt sich koloniales und rassistisches Erbe in der deutschen Sprache nieder, wo sind nicht-europäische Sprachen ins Deutsche eingegangen? Welche sprachlichen Normierungen werden vorgenommen und wie wirkt sich das aus? Welche Kontexte sind mono-, welche multilingual? Welche Sprachen werden in Deutschland gesprochen und unterrichtet und in welchem Kontext findet dies statt? Was hat es mit „einfacher Sprache“ auf sich und wie findet sie Eingang in die Wissenschaft?
Je nach Interesse und Zusammensetzung des Seminars werden andere regionale Schwerpunkte hervorgehoben, wobei Südostasien und die Karibik im Vordergrund stehen werden. Auch hier werden sprachliche Phänomene im kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhang entsprechend beleuchtet (Umgang mit Mehrsprachigkeit, Kreolisierung, etc.), aber auch grundlegende Vergleichs- und Differenzierungsebenen eingeführt.
Es geht um eine Reflexion des eigenen Sprachgebrauchs (sowohl im Alltag als auch in der eigenen wissenschaftlichen Ausbildung), sowie eine Sensibilisierung für gesellschaftliche und kulturelle Prozesse, die durch Sprache maßgeblich beeinflusst werden.
Die Studierenden müssen in Vorbereitung auf die Sitzung Rechercheaufgaben bearbeiten, Übungen erledigen, bestimmte Inhalte vorbereiten (Texte lesen, andere Medien vorbereiten), und diese entsprechend zur Verfügung stellen. Nach jedem Block muss zusätzlich eine kurze schriftliche Abgabe (unterschiedliche Genres, max. ca. 800 Wörter) erledigt werden. Dieser Prozess wird im Seminar begleitet. Als Abschlussleistung kann eine Hausarbeit verfasst werden. Je nach Themenwahl, kann aus den Abgaben eine Hausarbeit entwickelt werden.
Das Seminar soll in allen Aufbaukursen angeboten werden. Es geht explizit darum, die Bereiche miteinander zu verzahnen, denn gerade Sprache wirkt sich stark auf gesellschaftliche und kulturelle Kontexte aus. Dies wird explizit auch im Seminar behandelt.
Bei Anmeldung bitte eine kurze Mail an die Seminarleitung (Lara Hofner) schreiben, welche regionalen und thematischen Schwerpunkte gewünscht werden, ich werde die Textauswahl entsprechend anpassen und gegebenenfalls Gastbeiträge organisieren. Da das Seminar als Blockveranstaltung angeboten wird, erwarte ich die selbständige Lektüre und entsprechende Vorbereitung der Inhalte/Aufgaben zu den vier Terminen.
Neben den konkreten Inhalten und Beispielen, wie Sprache(n) in unterschiedlichen Kontexten mit Bedeutung aufgeladen werden, werden sprachwissenschaftliche Konzepte (Sprachwandel, Soziolinguistik, Sprachgeschichte, Grammatik) und entsprechende Methoden vermittelt. Diese werden mit sprachphilosophischen Aspekten und sozialwissenschaftlichen Theorien verknüpft. |