Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich thematisch mit sog. sprachlichen Zweifelsfällen v.a. im Deutschen und in den ostslawischen Sprachen, die uns im Alltag stets begegnen. Es handelt sich dabei um die Unsicherheiten, die wir als Sprecher:innen haben, wenn es mehr als eine Möglichkeit einen Sachverhalt auszudrücken in der Sprachgemeinschaft vorhanden ist (sog. sprachliche Varianten). Dies lässt sich auf allen Sprachebenen finden und kann durch folgende aktuelle Beispiele aus dem Deutschen illsutrieren bzw. die Genusvariation die Nutella oder das Nutella oder die Schreibvariante wie potentiell oder potenziell; im Ukrainischen bzw. bzw. liky proty/vid rozladiv snu `Medikamente gegen Schlafstörungen’, oder konkurrierende Variante bei den Pluralformen der Substantive im Russischen, wo zwei Endungen -y und -á möglich sind, wie bei proféssory – professorá `Professoren.Im ersten Teil des Seminars werden theoretische Fragen nach der Entstehung von Zweifelsfällen, ihrer Klassifizierung sowie ihrer Thematisierung in der (Laien-)Linguistik und im (Sprach)Unterricht behandelt. Im zweiten Teil werden die methodischen Grundlagen und das forschungspraktische Know-how vermittelt, wie solche (und andere) Phänomene anhand von diversen linguistischen Methoden empirisch untersucht werden können. Dazu wird unter anderem in die Arbeit mit digitalen linguistischen Korpora eingeführt. Anschließend erhalten die Studierende die Gelegenheit bei der Erarbeitung eines spezifischen Themas konkrete Phänomene der sprachlichen Variation in ausgewählte Sprache zu untersuchen und ihre Ergebnisse zu diskutieren.
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