Zur Geschichte einer Sprache gehören einerseits die innersprachlichen Veränderungen und ihre Regularitäten, und andererseits der historische Kontext, die Geschichte des außersprachlichen Umfeldes. Das Seminar führt in die innere und äußere Sprachgeschichte der westslawischen Sprachen ein. Wir beginnen mit dem Alttschechischen und Altpolnischen, beschäftigen uns weiterhin mit dem Mitteltschechischen und -polnischen, dem Slowakischen und den sorbischen Sprachen aus historischer Sicht. Nicht allen bekannt ist die erhebliche historische Tiefe der Westslawia, welche man unabhängig vom Altkirchenslawischen betrachten kann und sollte. Zum Kontext gehören die Wandel der Staatlichkeit, wechselnde Sprachkontakte und kulturelle Einflüsse, bis hin zu Sprachenkonflikten, Purismus und Standardisierung. Kenntnisse einer westslawischen Sprache sind vorteilhaft, aber nicht vorausgesetzt. Begleitend findet ein Lektüre- und Übersetzungskurs (Leitung: Dr. Robert Hammel, Nr. 5260102) statt, in dem die Inhalte des Seminars vertieft und eingeübt werden.
Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: