Mendelssohns Klavierkompositionen stehen schon immer im Schatten der Klavierwerke Robert Schumanns und Frederick Chopins: mit einer Ausnahme, den Liedern ohne Worte. Diese Stücke, meist erschienen in Heften à sechs Liedern recht unterschiedlichen Zuschnitts, wurden schon früh populär, vermutlich, weil sie in kompakter Form und scheinbar keine großen pianistischen Fähigkeiten voraussetzend ein Gefühl der Innigkeit vermittelten und unterschiedliche Charaktere vorstellten. Aus diesem Grund fanden sie über Parallelausgaben weite Verbreitung in ganz Europa.
Im Kurs sollen drei Aspekten nachgegangen werden:
Erstens soll der Genese und der Veränderung der Stücke im Kompositions- und Schreib- bzw. Druckprozess nachgegangen werden, angefangen von den ersten Niederschriften, über die Verbreitung in Albumblättern bis hin zur Drucklegung.
Zweitens soll diskutiert werden, wie man editorisch mit den unterschiedlichen Lesarten zwischen den verschiedenen Werkstadien und den zu Lebzeiten in verschiedenen Ländern erschienenen Drucken umgeht.
Drittens soll nach dem Personenkreis gefragt werden, der diese Stücke spielte.
Im Kurs sollen also Aspekte der Werkgenese, der Editionswissenschaft und der Rezeptionsforschung gleichermaßen adressiert werden.
Hausarbeit
Die Veranstaltung wurde 6 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: