Wir rechtfertigen unsere Überzeugungen häufig mit einem Verweis auf andere Überzeugungen. Zum Beispiel glaube ich, dass es heute regnen wird, weil ich einen zuverlässigen Wetterbericht gelesen habe, laut dem es regnen wird. Mein Glaube, dass es regnen wird, ist also gerechtfertigt durch meinen Glauben, dass der Wetterbericht vorhersagt, dass es regnen wird und meinen Glauben, dass der Wetterbericht zuverlässig ist. Aber wodurch ist mein Glaube, dass der Wetterbericht zuverlässig ist, gerechtfertigt? Muss ich hierfür eine weitere Überzeugung anbringen und wie ist diese dann gerechtfertigt?
Laut fundamentalistischen Theorien epistemischer Rechtfertigung endet diese Rechtfertigungskette in sogenannten fundamentalen Überzeugungen, deren Rechtfertigung nicht von anderen Überzeugungen abhängt. Typische Beispiele hierfür sind Sinneswahrnehmung, Introspektion oder rationale Einsicht in logische Wahrheiten.
Kohärentistische Theorien epistemischer Rechtfertigung lehnen die Existenz solcher fundamentalen Überzeugungen ab. Laut ihnen sind Überzeugungen gerechtfertigt, wenn sie Teil eines kohärenten Überzeugungssystems sind.
Da wir zum Teil Texte lesen werden, die nicht ins Deutsche übersetzt sind, wird die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachige Texte vorausgesetzt.
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