Kommentar |
Unbekannte Welten als Wagnis, als Begegnung mit dem Risiko und mit sich selbst, mit der Technik der Zukunft, den Folgen und Nebenfolgen der Zivilisation, den menschlichen Fähigkeiten des Überlebens – diese Motive sind charakteristische Themen der Science Fiction. Auch wenn Literatur, Film und Serien des Science Fiction Genres heute vielleicht zunächst vor allem als Elemente der Unterhaltungsindustrie wahrgenommen werden mögen, folgte die Entstehung der utopischen Erzählungen der Gestaltung von sozialen, kulturellen und politischen Strukturen, die mehr sein wollten, als das Zukünftige nur zu erzählen. Es ging um die Gestaltung der Zukunft.
Die Vorlesung folgt Spuren zur Entstehung der Science Fiction an der Wende zum 20. Jahrhundert. Sie behandelt Zukunftsromane der 1920er und 30er Jahre, es geht um den frühen Film, aber auch um Star Trek, Star Wars, Doktor Who.... Gewalt und Krieg, Aliens, Androiden, Fremdheit, Genderkonstruktionen, Schwellenbereiche, Abjekte, politische Verschwörungen, Ideologien, Evolution, Weltuntergänge.
Für einen kulturwissenschaftlichen Zugriff sind die Erzählungen der Science Fiction nicht nur interessant, weil wir die Darstellungen als Repräsentationen gesellschaftlicher Wirklichkeit untersuchen können, sondern weil die Science Fiction selbst auf die Gesellschaft zugeht. Dabei bedient sie sich gerade Wissensmustern in Bezug auf kulturelle Ordnungen.
In der Herausarbeitung der Geschichte, der Themen und Selbstansprüche der Science Fiction sollen Aspekte im Vordergrund stehen, die nicht zuletzt kulturwissenschaftliche Schlüsselthemen vertiefen. |