Kommentar |
Ab ca. 2005 entstand in der Musikpsychologie und musikalischen Kognitionsforschung ein gesteigertes Interesse an Fragen der Interaktion. Sie hängen mit einer erweiterten, über-individuellen Perspektive zusammen, die vor allem in der social cognition entwickelt wurde. So geraten Phänomene wie Empathie, mimetic learning und perspective-taking ins Blickfeld. Seit dem untersucht man bspw., wie sich eine empathische Disposition in musikalischen Interaktionen zeigt. Durch Forschungen auf dem Gebiet von Music & Action wurde vor allem die besondere Rolle von Musik bei der Erzeugung von Intersubjektivität deutlich.
Das Seminar sondiert die Voraussetzungen dieser Entwicklungen, betrachtet die genutzten experimentellen und empirischen designs und diskutiert Anschlussmöglichkeiten an die musiksoziologische Kommunikationsforschung sowie die performance science. Zudem wird eine Weiterung des Paradigmas für transkulturelle Zusammenhänge geprüft. |
Literatur |
Keller, Peter E., “Joint action in music performance», in: F. Morganti, A. Carassa, G. Riva (eds.), Enacting Intersubjectivity: A Cognitive and Social Perspective on the Study of Interactions, Amsterdam, 2008, pp. 205-221.
Kohler N, Novembre G, Gugnowska K, Keller PE, Villringer A, Sammler D. Cortico-cerebellar audio-motor regions coordinate self and other in musical joint action. Cereb Cortex. 2023 Mar 10;33(6):2804-2822. doi: 10.1093/cercor/bhac243. PMID: 35771593; PMCID: PMC10016054.
Novembre, G., Keller, P.E. , “Music and Action”, in: Bader, R. (eds) Springer Handbook of Systematic Musicology. Springer Handbooks. Springer, Berlin, Heidelberg 2018. https://doi.org/10.1007/978-3-662-55004-5_28 |