Was haben Kulturtheorien und die Dekolonisierung miteinander zu tun? In der Vorlesung sollen ausgewählte Kulturtheorien der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Lichte ihrer historischen Zeitgenossenschaft mit (post-)kolonialen Ereignissen, Entwicklungen und Zusammenhängen diskutiert werden. Ein Schwerpunkt liegt auf französischer Kolonial- und Theoriegeschichte: Es kommen die Hauptprotagonisten der sogenannten Generation „French Theory“ und mit ihnen bedeutende Stichwortgeber:innen der internationalen Geistes- und Kulturwissenschaften zu Wort: Pierre Bourdieu, Jean-François Lyotard, Roland Barthes, Michel Foucault, Jacques Derrida, Hélène Cixous, Etienne Balibar und Jacques Rancière werden auf ihre biografischen, theoretischen und politischen Verstrickungen in koloniale und postkoloniale Kontexte befragt. Die Vorlesung bietet auf diese Weise eine Einführung in zentrale Schlagwörter (Habitus, Differenz, Kultur, Identität) und Diskursfelder (Poststrukturalismus, Dekonstruktion, Postmoderne) der Kulturtheorie sowie Einblicke in die Kolonialgeschichte und die Geschichte des postkolonialen Denkens.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
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