Für einige Beobachter schien das Ende des 20. Jahrhunderts gleichbedeutend mit der endgültigen Demokratisierung Europas. In dieser Perspektive verkörperte die Wende von 1989 auf europäischer Ebene den abschließenden Schritt in die demokratische Moderne. Fünfundzwanzig Jahre später erscheint Demokratie nicht mehr als ein gesicherter Zustand, sondern wird vielmehr als fragiles Phänomen diskutiert, u.a. bedroht von populistischen Bewegungen und Lobbyisten. Die Übung nutzt diese Diagnose, um die Entwicklung und den Wandel von Demokratie im Europa des 20. Jahrhunderts zu untersuchen. Der fluktuierende Charakter von Demokratie zeigt, dass es sich um ein grundlegend historisches Phänomen handelt, dessen Geltung im Laufe der Zeit auf wechselnde Weise beurteilt wurde. Ziel ist es, ein historisch fundiertes und argumentatives Verständnis zur Frage der Veränderungen von Demokratie zu entwickeln. Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte.
Pierre Rosanvallon, Democratic Universalism as a Historical Problem, in: Constellations 16.4 (2009), 539-549.
Martin Conway: Western Europe’s Democratic Age : 1945-1968 (Princeton University Press, 2020).
Ausgleichsberechtigte Studierende wenden sich zur bevorzugten Platzvergabe per E-Mail mit einem Nachweis der Ausgleichsberechtigung an die Studienkoordinationsstelle Geschichte. Ausschlussfrist für die Geltendmachung von Ausgleichsberechtigungen ist der letzte Tag der zentralen Frist, 16 Uhr. Textnachrichten in AGNES werden hingegen nicht gelesen!
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