Auch wenn der Malleus Maleficarum in der Hexenforschung schon lange nicht mehr als das „unheilvollste Buch der Weltliteratur“ gilt, so bilden sich in ihm doch die gebündelten „Wissensbestände“ des 15. Jahrhunderts hinsichtlich der mit Dämonen kooperierenden Hexensekte ab. Die Übung versucht über eine genaue Lektüre und Kontextualisierung ausgewählter Textstellen, herauszuarbeiten, wie und warum der Malleus Maleficarum bestimmte „dämonologische“ Positionen bezieht beziehungsweise wie genau diese zu verstehen sind. Darauf aufbauend sollen unmittelbar am Text des Hexenhammers immer wieder Fragestellungen entwickelt werden, indem u.a. mit Methoden aus Medien-, Wissens-, Rechts-, Körper- und Geschlechtergeschichte wechselnde Zugänge zu den Inhalten und Textstrategien des Malleus Maleficarum gelegt werden. Dies ermöglicht gleichzeitig grundlegende Phänomene der Vormoderne in den Blick zu nehmen und ihre Bedeutung für die beginnende Frühe Neuzeit zu klären, wie bspw. Scholastik, Inquisitionsprozess, Humoralpathologie, Endzeit-, Verschwörungs- und Teufelsglauben sowie diverse Magievorstellungen. In diesem Zug soll auch diskutiert werden, inwiefern der auf der Epochenschwelle stehende Hexenhammer eher ein mittelalterliches oder frühneuzeitliches Werk darstellt.
Behringer, Wolfgang: Hexen. Glaube, Verfolgung, Vermarktung (Beck’sche Reihe), München 2024.
Dillinger, Johannes: Hexen und Magie. Eine historische Einführung (Historische Einführungen), Frankfurt am Main – New York 2007.
Rummel, Walter und Rita Voltmer: Hexen und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit (Geschichte kompakt), Darmstadt 2012.
Ausgleichsberechtigte Studierende wenden sich zur bevorzugten Platzvergabe per E-Mail mit einem Nachweis der Ausgleichsberechtigung an die Studienkoordinationsstelle Geschichte. Ausschlussfrist für die Geltendmachung von Ausgleichsberechtigungen ist der letzte Tag der zentralen Frist, 16 Uhr. Textnachrichten in AGNES werden hingegen nicht gelesen!
Die Veranstaltung wurde 14 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: