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Musik im epischen Theater: Komponisten um Bertolt Brecht - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer 53445
Semester WiSe 2024/25 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 16:00 bis 18:00 wöch von 24.10.2024  501 (Seminarraum)
Stockwerk: 4. OG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     1000
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Stollberg, Arne, Professor, Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Master of Arts  Musik, Sound, Perfomance Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2023 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass kein Dichter oder Dramatiker einen größeren Einfluss auf die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts ausgeübt hat als Bertolt Brecht. War schon seine früheste Lyrik („Lieder zur Klampfe“, „Hauspostille“) wesentlich aus der Praxis des gesungenen Vortrags erwachsen und zum Teil von ihm selbst mit Melodien versehen worden, so avancierte das Musiktheater Ende der 1920er Jahre zum Ausgangspunkt der Erkundung einer ganz neuen Bühnenform: des „epischen Theaters“. Zusammen mit dem Komponisten Kurt Weill entwickelte Brecht die Konzeption einer „gestischen“, also zeigenden, vorführenden, nicht auf Einfühlung spekulierenden Musik und erhob die „Trennung der Elemente“ zum ästhetischen Programm: Text, Musik, Bühnenbild usw. sollten sich nicht mehr gegenseitig unterstützen, sondern vielmehr einander kommentieren und „verfremden“ („V-Effekt“), um das Publikum zum kritischen Nachdenken anzuregen. Mit der „Dreigroschenoper“ gelang Brecht und Weill 1928 ein Sensationserfolg, 1930 hatte die Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ in Leipzig Premiere. Nach der Hinwendung zum Kommunismus widmete sich Brecht dem Genre des Lehrstücks, anfangs in Zusammenarbeit mit Paul Hindemith, später vor allem mit Hanns Eisler, der zu seinem wichtigsten musikalischen Partner wurde, und zwar sowohl auf dem Gebiet des Theaters („Die Maßnahme“, 1930; „Die Mutter“, 1932) wie auch im Bereich des Films („Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt?“, 1931).

Nach der Machtergreifung Hitlers setzten Brecht und Eisler ihre Kooperation im Exil fort, „öfter die Länder als die Schuhe wechselnd“ (so Brecht 1939 in seinem Gedicht „An die Nachgeborenen“). In ständigem Dialog, der auch – jenseits von Theater und Film – zahlreiche Vertonungen Brecht’scher Lyrik durch Eisler beinhaltete („Hollywooder Liederbuch“, 1942/43), folgten beide dem Ziel einer allgemein verständlichen, massenwirksamen und doch intellektuell herausfordernden Kunst. 1942 begann Brecht außerdem eine Zusammenarbeit mit Paul Dessau, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in (Ost-)Berlin fortgesetzt wurde und unter anderem 1951 zu der gemeinsamen Oper „Das Verhör des Lukullus“ (bzw. „Die Verurteilung des Lukullus“) führte.

Die Vorlesung will der Musikanschauung Brechts und „seiner“ Komponisten (vor allem Weill, Hindemith, Eisler und Dessau) anhand konkreter Beispiele nachgehen und dabei zentrale Kategorien wie „episches Theater“, „V-Effekt“, „Gebrauchsmusik“, „angewandte Musik“, „politische Musik“, „gestische Musik“ und „Kampfmusik“ in ihren jeweiligen theoretischen Prämissen und praktischen Realisierungsformen beleuchten.

Die Veranstaltung beginnt in der zweiten Vorlesungswoche (24.10.2024).

Literatur

Albrecht Dümling, Laßt euch nicht verführen. Brecht und die Musik, München 1985

Jan Knopf (Hrsg.), Brecht-Handbuch, 5 Bde., Stuttgart und Weimar 2001–2003

Joachim Lucchesi und Ronald K. Shull, Musik bei Brecht, Frankfurt am Main 1988

Joachim Lucchesi, „Brecht und die Musik“, in: Handbuch Literatur & Musik, hrsg. von Nicola Gess und Alexander Honold, Berlin und Boston 2017 (Handbücher zur kulturwissenschaftlichen Philo­logie 2), S. 482–494

Brecht und die Musik. Beiträge von den Brecht-Tagen 1981, Berlin 1984 (Material zum Theater 180 / Reihe Musiktheater 34)

Prüfung

Klausur 13.02.2025

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 4 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin