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Richard Strauss’ „Die Frau ohne Schatten“. Opernanalyse und aktuelle Inszenierungspraxis (in Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper Berlin) - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53443
Semester WiSe 2024/25 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Fr. 12:00 bis 14:00 wöch von 25.10.2024  501 (Seminarraum)
Stockwerk: 4. OG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     1000
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Stollberg, Arne, Professor, Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Musik, Sound, Perfomance Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2023 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Master of Arts  Musikwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Von ihren Autoren Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss während des Entstehungsprozesses einmal euphorisch als „schönste aller existierenden Opern“ bezeichnet, später aber, kurz vor Abschluss der Partitur, mit dem Verdikt versehen, es möge sich doch um die „letzte romantische Oper“ handeln, da von hier kein Weg in die Zukunft führe, scheiden sich an der „Frau ohne Schatten“ bis heute die Geister. Schon die Uraufführung 1919 stieß auf zwiespältige Resonanz, sei es, dass man die Symbolismen der Märchenhandlung als unverständlich und verworren kritisierte, sei es, dass Strauss’ Musik zum „Gespenst einer leeren, abgelebten Vergangenheit“ erklärt wurde, „die nichts mehr in uns zu bewegen vermag“ (Paul Bekker). Hinzu kommen Schwierigkeiten, die gerade heutiger Rezeption noch weitere Hindernisse in den Weg stellen, etwa das – zumindest an der Oberfläche – sehr konservativ, ja reaktionär wirkende Frauenbild, hinter dem der humanistische Anspruch des Werkes in seiner latenten Wechselwirkung mit den Gräueln des Ersten Weltkriegs zu verblassen droht. Dennoch ist „Die Frau ohne Schatten“ auf den Bühnen präsent geblieben. Die Komplexität der Dichtung wie der Reichtum der Partitur fordern zu immer neuen Deutungen heraus, in denen sich zeigt, dass man der Oper – als „Zauberflöte“ des 20. Jahrhunderts intendiert – mit allzu schnellen Urteilen (und Aburteilungen) nicht beizukommen vermag. Umso besser eignen sich Text und Musik (Hofmannsthals gleichnamiges und parallel zum Libretto veröffentlichtes Prosa-Märchen eingeschlossen) für eine exemplarische Erkundung der Methoden der Opernanalyse, von philologischen und performativen Fragen bis hin zu solchen der musikalisch-szenischen Dramaturgie, des Wort-Ton-Verhältnisses und der kompositorischen Detailgestaltung.

Verknüpft werden soll dieser Zugang mit einem zweiten, der die Relation von wissenschaftlicher Analyse und aktueller Theaterpraxis in den Blick nimmt: Tobias Kratzers Neuinszenierung der „Frau ohne Schatten“ an der Deutschen Oper Berlin (Premiere: 26. Januar 2025) wird uns Gelegenheit bieten, an einer konkreten Produktion „in the making“ zu studieren, wie sich die im Seminar erarbeiteten Forschungsergebnisse mit inszenatorischen Fragen engführen lassen. Als Gesprächspartner fungiert dabei vor allem Jörg Königsdorf, Chefdramaturg der Deutschen Oper.

Die Kenntnis von Text und Musik der „Frau ohne Schatten“ wird zu Beginn des Seminars vorausgesetzt. Die Veranstaltung beginnt in der zweiten Vorlesungswoche (25.10.2024).

 

Literatur

Thomas Betzwieser / Bernd Zegowitz (Hrsg.), Die Frau ohne Schatten. Hugo von Hofmannsthals und Richard Strauss’ „Schmerzenskind“, Berlin 2023 (Perspektiven der Opernforschung 29)

Ilija Dürhammer / Pia Janke (Hrsg.), Richard Strauss – Hugo von Hofmannsthal. Frauenbilder, Wien 2001

Olaf Enderlein, Die Entstehung der Oper „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss, Frankfurt am Main u. a. 2017 (Perspektiven der Opernforschung 25)

Bryan Gilliam, Rounding Wagner’s Mountain. Richard Strauss and Modern German Opera, Cambridge 2014

Hugo von Hofmannsthal / Richard Strauss / Alfred Roller, „Mit dir keine Oper zu lang…“. Briefwechsel, Salzburg und München 2021

Adrian Kech, Musikalische Verwandlung in den Hofmannsthal-Opern von Richard Strauss, München 2015 (Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte 74)

Claudia Konrad, „Die Frau ohne Schatten“ von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss. Studien zur Genese, zum Textbuch und zur Rezeptionsgeschichte, Hamburg 1988 (Hamburger Beiträge zur Musikwissenschaft 37)

Sherrill Hahn Pantle, „Die Frau ohne Schatten by Hugo von Hofmannsthal and Richard Strauss. An Analysis of Text, Music, and their Relationship, Bern 1978 (German Studies in America 29)

Matthias Mayer / Julian Werlitz (Hrsg.), Hofmannsthal-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart 2016

Wolfgang Perschmann, Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss. „Die Frau ohne Schatten“. Sinndeutung aus Text und Musik, Graz 1992

Heinz Röttger, Das Formproblem bei Richard Strauß. Gezeigt an der Oper „Die Frau ohne Schatten“ mit Einschluß von „Guntram“ und „Intermezzo“, Berlin 1937

Françoise Salvan-Renucci, „Ein Ganzes von Text und Musik“. Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss, Tutzing 2001 (Dokumente und Studien zu Richard Strauss 3)

Richard Strauss / Hugo von Hofmannsthal, Briefwechsel, hrsg. von Willi Schuh, München und Zürich 1990

Walter Werbeck (Hrsg.), Richard-Strauss-Handbuch, Stuttgart u. a. 2014

Prüfung

Hausarbeit

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2024/25. Aktuelles Semester: SoSe 2025.
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