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„Freude, schöner Götterfunken“. Fragen und Methoden der Historischen Musikwissenschaft anhand der Neunten Symphonie Ludwig van Beethovens - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53442
Semester WiSe 2024/25 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 12:00 bis 14:00 wöch von 24.10.2024  401 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     1000
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Stollberg, Arne, Professor, Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2024 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Am 7. Mai 2024 jährte sich der Tag der Uraufführung zum zweihundertsten Mal, und der mediale Hype rund um diesen Anlass zeugt davon, dass ihr Nimbus ungebrochen ist: Beethovens Neunte Symphonie. Insbesondere der Melodie der „Ode an die Freude“ eignet eine unerschütterliche Popularität, die freilich auch Probleme aufwirft, hat sich die Neunte doch im 20. Jahrhundert für politische Vereinnahmungen verschiedenster Couleur als anschlussfähig erwiesen. Nicht zuletzt deshalb wurde der hochfliegende Idealismus des Finales immer wieder für obsolet erklärt, am prominentesten wohl in Thomas Manns Roman „Doktor Faustus“ (1947), dessen Protagonist Adrian Leverkühn mit der fiktiven „Dr. Fausti Weheklag“ angesichts der Unausrottbarkeit des Bösen in der Welt eine regelrechte „Zurücknahme“ der Neunten anvisiert. Gleichzeitig aber hatte die Neunte mit der Integration von Chor und Gesangssoli eine schwer zu überschätzende Wirkung innerhalb der Musikgeschichte, sei es, dass Richard Wagner hier das Ende der Gattung „Symphonie“ und den Beginn der Entwicklung zum Musikdrama zu erblicken glaubte, sei es, dass Gustav Mahler seine eigenen symphonischen Weltentwürfe daran anknüpfen ließ. Die Rezeptionsphänomene von der Literatur bis zum Film (beispielsweise Stanley Kubricks „A Clockwork Orange“, 1971) sind nahezu unüberschaubar. Und auch die Musikwissenschaft hat sich der Neunten aus unterschiedlichsten Perspektiven zwischen Heroisierung und Ideologiekritik gründlich angenommen, analytisch, ästhetisch und philologisch (2020 erschien, lange erwartet, der entsprechende Band innerhalb der Beethoven-Gesamtausgabe). Umso geeigneter ist das Werk dafür, an ihm die Methoden, Fragen und aktuellen Tendenzen des Faches paradigmatisch zu entfalten – in unmittelbarer räumlicher Nähe zum Autograph, das als UNESCO-Weltkulturerbe in der Musiksammlung der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt wird und auch digital zugänglich ist (Link siehe unten).

Die Veranstaltung beginnt in der zweiten Vorlesungswoche (24.10.2024).

Literatur

Link zur Digitalisierung des Autographs:

https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN756658373

 Notenausgabe:

 Ludwig van Beethoven, Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125. Urtext nach der neuen Gesamtausgabe, hrsg. von Beate Angelika Kraus, Wiesbaden: Breitkopf & Härtel 2020 (Partitur-Bibliothek 14619)

Sekundärliteratur (erste Auswahl zur Orientierung):

Nicholas Cook, Beethoven: Symphony No. 9, Cambridge 1993

Andreas Eichhorn, Beethovens Neunte Symphonie. Die Geschichte ihrer Aufführung und Rezeption, Kassel u. a. 1993 (Kasseler Schriften zur Musik 3)

Dieter Hildebrandt, Die Neunte. Schiller, Beethoven und die Geschichte eines musikalischen Welterfolgs, München und Wien 2005

Hans-Joachim Hinrichsen (Hrsg.), Schillers Freude, Adornos Leid: Beethovens Neunte zwischen Affirmation, Appell und Utopie, Laaber 2023 = Musiktheorie. Zeitschrift für Musikwissenschaft 38 (2023), Heft 1

David Benjamin Levy, Beethoven. The Ninth Symphony, Revised Edition, New Haven und London 2003

Alexander Rehding, Beethoven’s Symphony No. 9, New York 2018

Heinrich Schenker, Beethovens Neunte Symphonie. Eine Darstellung des musikalischen Inhaltes unter fortlaufender Berücksichtigung auch des Vortrages und der Literatur, Wien und Leipzig 1912

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Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin