Gr. 1/Redlich: "Kooperatives Lernen lernen"
Im Seminar stehen die Fragen im Zentrum, wie Schüler*innen "Kooperatives Lernen" lernen und was dasselbe - pädagogisch - beeinflusst. Da das Seminar an ein Forschungsprojekt angelehnt ist, folgt auch die Seminarstruktur dem üblichen Aufbau einer Präsentation wissenschaftlicher Befunde: (1) Zunächst werden theoretische Grundlagen diskutiert, die den beiden Teilfragen entsprechend Lernen und Pädagogik erörtern (Theorie). (2) Diese theoretischen Grundlagen werden dann in der Beobachtung pädagogischer Praxis (an)gewendet, indem insbesondere (Video-)Vignetten kooperativ realisierter Unterrichtsphasen untersucht werden (Forschung). (3) Vor diesem Hintergrund können abschließend zum einen Rückschlüsse dahingehend gezogen werden, wie kooperatives Lernen (unterschiedlich) gelernt wird und zum Anderen, was pädagogisch*didaktisch bei Einführung und Umsetzung kooperativen Arbeitens und Lernens im (inklusiven) Unterricht zu beachten ist (Diskussion). Dabei kommen im Seminar in erster Linie kooperative Lern- und Arbeitsformen selbst zum Einsatz.
Gr. 2/Brodesser: Armut und Bildung
Nicht zuletzt die PISA-Studien haben darauf aufmerksam gemacht, dass in Deutschland ein enger Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Schulerfolg besteht. Der familiäre Hintergrund eines Kindes oder Jugendlichen entscheidet häufig, wie die Erfolge hinsichtlich der Bildungsbeteiligung und der Kompetenzentwicklung dieses Kindes oder Jugendlichen ausfallen. Gerade Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf Lernen gehören zu den ärmsten Schüler*innen. Das jedoch steht im Widerspruch zu den (schul-)gesetzlichen Verankerungen in Bezug auf die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland. Diese Zusammenhänge und Widersprüche thematisiert das Seminar in Bezug auf Fragen der „institutionellen Diskriminierung“, der familiären Bildungsaspirationen und des elterlichen Schulwahlverhaltens vor dem Hintergrund theoretischer Grundlagen wie der Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu. Bezüge zur aktuellen Pandemie-Situation werden dabei mit diskutiert und ein Fallbeispiel bearbeitet.
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