Wer seine Autobiographie schreibt, erzählt „sich selbst“, gibt Rechenschaft – daher auch Buchtitel wie „Confessiones“ (Augustinus) oder eben „Bekenntnisse“ (Nina Hagen) – und bewegt sich zugleich zwischen „Dichtung und Wahrheit“ – so der Untertitel zu Goethes Jugenderinnerungen. Dabei erfolgt das Erinnern, Erzählen, Bekennen und Dichten oft – wenn auch nicht immer so explizit wie bei Augustinus – im Modus religiöser Selbstdeutung. Insofern es sich damit bei autobiographischem Schreiben um eine Form gelebter Religion handeln kann, erscheint es lohnend, sich aus der Perspektive der (Praktischen) Theologie bzw. einer religiösen Kulturhermeneutik mit dem Phänomen der Autobiographie zu befassen: nach verwendeten literarischen Verfahren wie religiösen Deutungsmustern zu fragen. Dies geschieht im Rahmen der Übung anhand exemplarischer Autobiographien aus unterschiedlichen Epochen – eben von Augustinus bis Nina Hagen –, wobei der Schwerpunkt auf dem 20. und 21. Jahrhundert liegt. Neben der (auszugsweisen) Lektüre und Analyse ausgewählter Selbstzeugnisse widmet sich die Übung wiederum der Auseinandersetzung mit Beispielen der theologischen Deutung sowohl des Phänomens Autobiographie als auch einzelner Vertreter dieser Textgattung, die selbst Gegenstand der Lehrveranstaltung sind.
Die Literatur wird über Moodle zur Verfügung gestellt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind gebeten, sich im entsprechenden Moodle-Kurs anzumelden (Einschreibeschlüssel: 397_401).
Prüfungen sind möglich nach Maßgabe der Studienordnungen.
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