Das Evangelium, das unter dem Namen des Matthäus überliefert wird, hat als "das Evangelium der Großkirche" das Jesusbild und das kirchliche Ethos entscheidend geprägt. Die Bergpredigt Mt 5-7 sowie vier weitere Reden (Mt 10; 13; 18; 24f) entwickeln die Lehre Jesu. Jesus selbst wird als Gottes Sohn von besonderer Geburt und in seinem Handeln als vorbildlicher Hirte Israels sichtbar. Das Evangelium zeichnet sich durch seine Nähe zur schriftgelehrten jüdischen Tradition, durch ein striktes, durch Gerichtsdrohungen bewährtes Ethos der Tat sowie das Ideal einer Gemeinde ohne Hierarchien aus. Ob das MtEv die „Kirche“ damit als das neue Israel entwirft, ist in der Auslegung umstritten. Die Vorlesung wird einen Überblick über das gesamte Evangelium vermitteln und einen Schwerpunkt auf die Auslegung zentraler Erzählungen und der Reden Jesu legen, an denen sich die Frage der theologischen Einordnung des Evangeliums entscheidet.
U. Luz, Das Matthäusevangelium (EKK 1), 4 Bde. Neukirchen-Vluyn (Bd.1: 5.Aufl. 2002; Bd.2: 6.Aufl. 2016; Bd.3: 1997; Bd.4: 2002); M. Konradt, Das Evangelium nach Matthäus (NTD 1), Göttingen 2.Aufl. 2023.
Teilnahmevoraussetzung: Griechischkenntnisse sind von Vorteil; für Studierende im Grund- und HauptstudiumAnmeldung über die Moodle-Plattform (Kennwort: Immanuel)
Prüfungen je nach Studienordnung
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