Der Brief des Paulus an die Gemeinden in Galatien, entstanden in der 50er Jahren des 1. Jh. n. Chr., eröffnet uns einen hervorragenden Zugang zu Paulus: zu seiner Biographie, seiner Theologie und seiner ethischen Begründung. Paulus verteidigt sein „beschneidungsfreies“ Evangelium für die „Völker“ in einem emotionalen Brief auf drei Ebenen: ausgehend von seiner eigenen Biographie, heilsgeschichtlich und christologisch. Pointe ist, dass der Unterschied zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen durch die Taufe in Christus bereits aufgehoben ist. Wie diese sog. Rechtfertigungsbotschaft zu rekonstruieren ist, wird in der Auslegung zwischen lutherischer Tradition und der sog. „New Perspective on Paul“ diskutiert. So lädt der Galaterbrief auch zur Beschäftigung mit der aktuellen Paulusforschung ein.
Das Seminar wird am Text entlang die Argumentation des Briefes nachvollziehen und Grundlegendes zur Epistolographie, Biographie sowie Theologie des Paulus erarbeiten.
M. Bachmann (Hrsg.), Umstrittener Galaterbrief. Studien zur Situierung und Theologie des Paulus-Schreibens (BThSt 106), Neukirchen-Vluyn 2010;M. Theobald, Der Galaterbrief, in: M. Ebner/S. Schreiber (Hrsg.), Einleitung in das Neue Testament (KThSt 6), Stuttgart 32020, 349-367P. von der Osten Sacken, Der Brief an die Gemeinden in Galatien, Stuttgart 2019
Teilnahmevoraussetzungen: Graecum + NT PS; Bereitschaft zur Übernahme eines Thesenpapiers.Anmeldung über die Moodle-Plattform (Kennwort: Galatien).
Benotete Arbeitsleistung nach Anfertigung einer Seminararbeit
Die Veranstaltung wurde 7 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden: