Kommentar |
Die griechische Tragödie hatte und hat eine enorme Nachwirkung, ist aber im 5. Jh., d.h. der Zeit, aus der die uns erhaltenen Tragödien stammen, ein singulär athenisches Phänomen. Die Vorlesung wird einen Überblick über die Entwicklung und die Ausprägung der Gattung geben, ausgewählte Tragödien aller drei großen Tragiker besprechen und kurz auf spätere Entwicklungen eingehen. Darüber hinaus soll die athenische Tragödie in ihrem historischen und institutionellen Kontext deutlich werden. Schließlich werden die Anfänge des Metadiskurses über die Tragödie in den Blick genommen (von den Sophisten bis hin zu Aristoteles‘ Poetik). Griechischkenntnisse sind keine Teilnahmevoraussetzung (alle präsentierten Texte werden übersetzt).
Texte: Editionen der drei ‚großen‘ Tragiker findet man bei OCT (Aischylos von D. Page, Sophokles von H. Lloyd-Jones & N.G. Wilson, Euripides von J. Diggle); für Aischylos ist die Teubner-Ausgabe von M.L. West heranzuziehen; für alle Fragmente die Göttinger Ausgabe (Tragicorum Graecorum Fragmenta). Zur Einführung: Th. Fuhrer & M. Hose, Das antike Drama, München 2017; J. Latacz, Einführung in die griechische Tragödie, 2. Aufl., Göttingen 2003; W. Schadewaldt, Tübinger Vorlesungen Band 4. Die griechische Tragödie: Aischylos. Sophokles. Euripides, Frankfurt/Main 1991; O. Taplin, Fifth-Century Tragedy and Comedy. A Synkrisis, in: Journal of Hellenic Studies 106 (1986), 163-174; B. Seidensticker, Das antike Theater, München 2010; L. Swift, Greek Tragedy. Themes and Contexts, London 2016; B. Zimmermann (Hg.), Handbuch der griechischen Literatur der Antike. Bd. 1: Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit, München 2011, 451-610. |