Kommentar |
Die Ringvorlesung vermittelt einen Überblick über verschiedene methodische Ansätze in der aktuellen medienhistorischen Forschung. Mit ihrer Engführung auf Methodenfragen möchte die Veranstaltung aufzeigen, dass sich die Geschichte der Medien nicht einfach in der historischen Entwicklung und Abfolge von Kulturtechniken, Medientechnologien, Produktionskulturen o.ä. erschöpft, sondern dass sie als Medienhistoriografie, d.h. als Mediengeschichtsschreibung, vielmehr ein breit gefächertes Spektrum unterschiedlicher Geschichten von Medien im Plural umfasst, die hinsichtlich ihrer Gegenstandsbereiche, Zugänge und Ziele mitunter stark differieren können. Denn erstens verändert sich mit der medientechnischen Entwicklung innerhalb wie außerhalb der Medienwissenschaft immer wieder auch die Auffassung darüber, was jeweils als „Medium“ verstanden wird bzw. problematisiert werden soll. Zweitens antwortet Medienhistoriografie auf gesellschaftliche Debatten und reagiert darüber hinaus auf Verschiebungen innerhalb des akademischen Diskurses selbst, unter deren Einwirkung sich auch die Arten und Weisen ändern, Mediengeschichte zu erzählen. Medienhistoriografie bildet dadurch nicht zuletzt auch selbst ein Objekt historischer Veränderung.
In diesem Sinne fragt die Vorlesung danach, welche Medien einerseits und welche Geschichte/n andererseits jeweils in den Fokus rücken, wenn wir, ausgehend von unserer gegenwärtigen Situation, von Mediengeschichte sprechen. Wie können oder sollten wir „die Geschichte der Medien“ heute erzählen und wie und warum sollte sie vielleicht nicht mehr erzählt werden? Wie lässt sich eine weitgehend normative Mediengeschichte (etwa „Von der Keilschrift zum Smartphone“ oder „Vom Buchdruck zu TikTok“) durch neue historische Objekte, Subjekte und Quellen, alternative Storylines oder explizite Gegengeschichten aktualisieren, problematisieren und pluralisieren?
Die Beitragenden der Ringvorlesung beantworten diese Fragen auf der Grundlage spezifischer methodischer Zugänge und anhand exemplarischer Fallbeispiele, unter anderem aus den Bereichen Medienarchäologie, Wissensgeschichte, materielle Provenienzforschung, historische Praxeologie, Mikrogeschichte, critical media history, Infrastruktur- und Infrastrukturierungsgeschichte, Web History und Digital History. |
Bemerkung |
Anmeldung
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