Friedrich Hölderlins einziger Roman, Hyperion oder der Eremit in Griechenland (1797/99), lässt sich auf viele Arten lesen: Als Revolutionsdrama und als lyrische Prosa; als politischer Text und als Innenschau einer Selbstfindung; als Geschichte eines Scheiterns und Erzählung einer Dichterwerdung.Das Seminar ist als offenes Format geplant; es soll Raum geben, den Roman zu erkunden. Das Ziel ist natürlich, im Laufe des Semesters den ganzen Text gemeinsam gelesen zu haben – der Weg dorthin lässt sich aber flexibel gestalten. Mit anderen Worten: Wir werden uns in der Gruppe immer wieder darüber verständigen, welche Schwerpunkte wir bei der Lektüre setzen wollen. Auch, ob poetologische und entstehungsgeschichtliche Aspekte oder in welcher Weise Fragen nach der literaturhistorischen Einordnung des Werks eine Rolle spielen sollten, kann sich im Verlauf der Sitzungen zeigen.Ein solches Format erfordert ein kontinuierliches Interesse an der Mitarbeit, vor allem am gemeinsamen Austausch über das Gelesene. Die zu erbringende Arbeitsleistung wird voraussichtlich in der Übernahme (einzeln oder in kleinen Gruppen) eines Sitzungsprotokolls bestehen, das in der jeweils nächsten Sitzung vorgestellt werden sollte.
Schon vor Vorlesungsbeginn einen Blick in den Roman geworfen zu haben, kann nicht schaden. Als Textgrundlage soll folgende (reich kommentierte) Taschenbuchausgabe dienen: Friedrich Hölderlin: Hyperion. Empedokles. Aufsätze. Übersetzungen. Hrsg. v. Jochen Schmidt i. Z. m. Katharina Grätz. Frankfurt a. M.: Deutscher Klassiker Verlag 2008.
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