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Sittlichkeit und Kriminalität – Karl Kraus’ Justiz- und Gesellschaftskritik - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5210049
Semester WiSe 2024/25 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.07.2024 - 31.03.2025    aktuell
Zentrale Frist    01.07.2024 - 09.10.2024   
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 16:00 bis 18:00 wöch 3.138 (Seminarraum)
Stockwerk: 1. OG


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Doro24 Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     25
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Weber-Steinhaus, Friedrich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Deutsche Literatur Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsche Literatur Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsche Literatur Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

Karl Kraus’ 1908 erschienene Aufsatzsammlung Sittlichkeit und Kriminalität bildet einen frühen, radikalen und wirkmächtigen Einsatz für eine Liberalisierung des Strafrechts und des Sexualstrafrechts. In der Publizisitik situiert, im Rückgriff auf Wissen und Verfahren der Literatur und im Vorgriff auf eine Modernisierung von Recht und Gesellschaft intervenieren Kraus’ Texte für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung: für den Schutz der Privatsphäre, für die Emanzipation von Frauen und Homosexuellen, für das Abtreibungsrecht und eine Entkriminalisierung der Prostitution. Hinzu kommen Themen der ökonomischen Ungleichheit und ihre Stabilisierung und Verschärfung durch das Strafrecht. Neben den Gerichten, der Gerichtspsychiatrie und der Polizei greift Kraus hierfür insbesondere die Sensationsberichterstattung der Presse an. Kraus nutzt die medienhistorische Lage einer – nach heutigen Maßstäben ausufernden – Gerichtsberichterstattung, die von kleinen wie großen Prozessen berichtet, in chronologischer, detaillierter und wortwörtlicher Wiedergabe der Sitzungsprotokolle. Damit geht es ihm auch um die medialen und ästhetischen Inszenierungsweisen einer Gerichtsbarkeit, die ihre Autorität gemeinsam mit der Presse und den von ihr bedienten Schau- und Strafbedürfnissen einer patriarchalen Gesellschaft und Öffentlichkeit bedient. Das SE geht den Texten Kraus’ dafür zunächst entlang der engeren Umständen ihrer historischen Ereignisse nach, um sie von dort aus in ihren weiteren kultur- und wissensgeschichtlichen Kontexten zu erschließen.
Semesterbegleitende Seminarleistung: Neben der vorbereitenden Lektüre für jede Sitzung verfasst jed:e Teilnehmer:in für einzelne Sitzungen kurze Lektüreprotokolle, die auf vorab zum Text gestellte Fragen antworten und/oder eigene Fragen an den Text stellen.

Literatur

Karl Kraus, Schriften Bd. 1. Sittlichkeit und Kriminalität, hg. v. C. Wagenknecht, Frankfurt a. M. 2019. 

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 3 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin