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'Ausgezeichnete‘ Lyrik im 21. Jahrhundert - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5210033
Semester WiSe 2024/25 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.07.2024 - 31.03.2025    aktuell
Zentrale Frist    01.07.2024 - 09.10.2024   
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mo. 16:00 bis 18:00 wöch von 21.10.2024  1.301 (Seminarraum Medien)
Stockwerk: 3. OG


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Doro24 Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     40
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Jäger, Maren , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Deutsch Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsche Literatur Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsche Literatur Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsche Literatur Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

Wenngleich die Lyrik, zumindest aus (rest-)bildungsbürgerlicher Perspektive, ihren Rang als ‚Königsdisziplin der Dichtung’ bis ins 21. Jh. gerettet hat und gern von einem „Lyrikboom“ die Rede ist, so hat die Aufmerksamkeit, die ihr der Literaturbetrieb zuteil werden lässt, doch in den letzten Jahrzehnten erheblich nachgelassen. Diese Tendenz der Marginalisierung geht bzw. ging einher mit einer Drosselung der Lyrik-Editionen und -Auflagen seitens der Verlage. Die Distribution von Gedichten wurde zunehmend eine Angelegenheit von kleinen und Kleinst-Verlagen sowie Zeitschriften, während die mittelgroßen und großen Verlagshäuser Lyrik abbauten oder sich eine erlesene Lyriksparte gönn(t)en.
Nimmt man jedoch die Literaturpreislandschaft als Indiz, scheinen dies gar keine schlechten Zeiten für Lyrik(er·innen) zu sein. Angesichts der Akkumulation von Preisen in der Nische drängt sich gar die Frage auf, ob derlei Auszeichnungen nicht (wohlwollend gedeutet) eine Form von Ausgleichsökonomie bzw. ummantelte Subventionierung darstellen oder (ins Negative gewendet) das Feigenblatt vor dem schlechten Gewissen des Literaturbetriebs sind. Der Peter-Huchel-Preis, der seit 1983 „für ein herausragendes lyrisches Werk des vergangenen Jahres“ verliehen wird, ist in diesem Sinne das institutionalisierte (und mit 15.000 Euro dotierte) Feigenblatt, hat der Preis doch in seinen Statuten verankert, „das Interesse der Öffentlichkeit auf die von den Medien oftmals marginalisierte lyrische Gattung lenken“ zu wollen. Diese hat es bitter nötig; schließlich stellen Preisgelder und Stipendien neben Lesungshonoraren für diejenigen Teilnehmenden am Literaturbetrieb eine Form der Existenzsicherung dar, die ihren Lebensunterhalt gattungsbedingt nicht, wie viele Prosaautor·inn·en, über Verkaufszahlen und Verlagseinnahmen sichern können – oder wenigstens, wie Dramatiker·innen und Hörspielautor·inn·en, über eine Infrastruktur zur Distribution ihrer Produkte verfügen.
Das Seminar unternimmt eine Kartierung sämtlicher Literaturpreise im deutschsprachigen Raum, die der Lyrik vorbehalten sind oder einen Lyrikschwerpunkt aufweisen – sowie der Auszeichnung von Lyrik(er·inne·n) im Rahmen von spartenoffenen Literaturpreisen. Dabei geraten Gattungsfragen ebenso in den Blick wie diejenigen nach Urteil, Kritik, Wertung und „Valorisierungsdynamiken“ (Borghardt/Maaß).
Anhand ausgewählter Preise versuchen wir Ökonomie, Profil, Namen(sgeber·in), Kriterien, Ritual, Procedere, Logik und Folgen(losigkeit) auszuloten – und werfen natürlich auch einen Blick auf die ausgezeichneten Dichter·innen und ihre Gedichte. Schließlich vermag das Panorama der Preisträger·innen ein wenig Auskunft über Tendenzen und Moden in der deutschsprachigen Gegenwartslyrik zu geben.
Aber auch Satzungen, Laudationes und Dankesreden sowie die Reaktionen im Feuilleton und in den Sozialen Medien werden Berücksichtigung finden – und nicht zuletzt Skandälchen wie der Shitstorm nach der Verleihung des Peter Huchel-Preises an Judith Zander 2023.
Die Arbeitsleistung besteht in der Teilnehme an Expert·inn·enteams oder Autor·inn·enpatenschaften mitsamt Kurzpräsentationen.

Literatur

Die Textgrundlage des Seminars wird in einem Moodle-Reader bereitgestellt. Vorschläge seitens der Teilnehmenden sind sehr willkommen.

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 6 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin