In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde in der sogenannten „Kino-Debatte“ leidenschaftlich über das Verhältnis von Film und Literatur gestritten. Im Verhältnis zu den traditionellen Künsten wurde das neue Medium zuerst häufig als unterlegen wahrgenommen und sah sich speziell der Literatur gegenüber unter Legitimationsdruck. Es gab aber auch frühe Fürsprecher*innen des Films, die diesen als vorbildlich auch für neue literarische Schreibpraktiken aufgefasst haben. So orientierten sich etwa Autor*innen wie Irmgard Keun und Alfred Döblin in ihren Erzählungen und Romanen an den Darstellungs- und Erzählweisen von Filmen. Literaturwissenschaftlich hat man dies als „filmisches Schreiben“ bezeichnet. Das SE wird sich mit Positionen der frühen „Kino-Debatte“ auseinandersetzen, theoretische Konzeptionierungen des „filmischen Schreibens“ erörtern und dieses an verschiedenen literarischen Beispielen fruchtbar zu machen versuchen.Als Arbeitsleistung werden die aktive Teilnahme, Erledigung kleinerer schriftlicher Aufgaben auf moodle, Mitarbeit in einer Expert*innengruppe und mündliche Präsentation der Ergebnisse erwartet.
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