AGNES -
Lehre und Prüfung online
Studierende in Vorlesung
Anmelden

Poetik und Praxis - Detailseite

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Kolloquium Veranstaltungsnummer 5210085
Semester WiSe 2024/25 SWS 1
Rhythmus Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Scheuer, Hans Jürgen , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Deutsche Literatur Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Master of Arts  Deutsche Literatur Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2023 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

Das angebotene CO ist für all diejenigen gedacht, die ihre MA-Arbeiten und sonstigen Projekte im Kontext des Moduls 'Methodologie und Literaturtheorie' vorstellen möchten. Wenn es sich anbietet, werden wir unsere Diskussionen in eine historische Perspektive stellen. Sie fasst die allmähliche Verschränkung von Poetik und Praxis, von práttein und poieîn ins Auge: die Konvergenz zweier Gebiete also, die in der aristotelischen Tradition kategorisch voneinander getrennt werden, da Handeln und Hervorbringen einander nicht umfassen (Eth. Nic. 1140a5). Im Kontext der höfischen Kultur und verstärkt durch die einsetzende Urbanisierung orientieren sich literarische Produktion und Selbstverständnis der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Poeten aber zunehmend an der artes mechanicae: weg von den freien Künsten und ihrer abstrakten Sprachtheorie, hin zu den durch Praxis vermittelten und ihr dienenden Künsten. Dadurch wird Dichtung zum Speicher und Spiegel praktischen Wissens sowie zum Schauplatz interagierender Künste, ihrer Verfahren und Leistungen, Formen und Formate. Dass die Dichter ihr Tun ausdrücklich auf handwerkliche Fertigkeiten zurückführen (nicht zuletzt auf die neuen Techniken, die wie Heraldik, Glasmalerei, später: Druckkunst keine antike Entsprechung haben) und es auf deren non-verbale Operationen hin öffnen, bedeutet daher eine eklatante Verschiebung des Selbstverständnisses einer sich allmählich ausformenden genuin volkssprachlichen Poetik. Sie bringt neue ästhetische Kriterien und Ansprüche hervor; sie schafft – früher als gemeinhin angenommen – die Grundlage für das emphatische Selbstverständnis, mit dem die modernen Avantgarden auftreten. In der Fluchtlinie jener langwährenden Tendenz sollte es möglich sein, eine Vielzahl diverser Projekte zu erproben.
Bitte melden Sie sich zu dieser Veranstaltung bis zum Semesterbeginn persönlich an unter: malina.appeldorn@hu-berlin.de

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2024/25 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin