Als „trockene Stelle im Sumpf“ hat Berlin historisch eher zu viel als zu wenig Wasser, und das Ringen um ein ausgewogenes Verhältnis hat die Stadt von Anfang an beschäftigt. Denn wie jede Metropole ist auch Berlin ein Relais – ein Umschlagort für unterschiedlichste Elemente, die mit Kulturtechniken domestiziert werden müssen. Dies zeigt sich ober- und unterirdisch in Städtebau und Architektur, in technischen Systemen ebenso wie in kunstvollen Anlagen oder in hyperdimensionierten Projekten, wie der Schaffung der größten künstlichen Wasserlandschaft Europas im Umland.
Angesichts des fortschreitenden Klimawandels gilt es, Maßnahmen für eine sich verändernde Realität zu treffen und das Bewusstsein für die damit verbundenen Chancen zu Fragen des gesellschaftlichen Miteinanders zu schaffen. Das Seminar versteht sich als ein interdisziplinäres Labor und wendet sich ausdrücklich an Studierende aller Fächer, die Lust haben, historische wie aktuelle und kommende Fragen rund um das Zuviel und Zuwenig des Wassers exemplarisch zu diskutieren.
Teil der Lehrveranstaltung sind zwei eintägige Exkursionen (Lausitzer Seenlandschaft und die Folgen des Braunkohleausstiegs; Königliche Wasserkünste in Potsdam-Sanssouci).
Die erarbeiteten Inhalte der Lehrveranstaltung werden voraussichtlich in ein Ausstellungsprojekt im Humboldt Labor im Humboldt Forum einfließen. |