Kommentar |
Kein Genre sagt so viel über eine Region oder eine Gesellschaft aus, wie die Komödie – weist sie doch, wie keine andere narrative Gattung, auf die entsprechenden politischen, kulturellen und moralischen Normen einer Gesellschaft hin. Dies tut sie, indem sie nämlich ebenjene Normen persifliert, verzerrt, überhöht oder mit ihnen bricht.
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit der polnischen Filmkomödie. Wir lernen narrative Traditionen und Untergattungen jenes Genres kennen, fragen nach Definitionen des Komischen und der Einbettung der Filme auch in die übergeordnete polnische Filmtradition. Vor allem versuchen wir aber der Frage nach den Normen nachzugehen, die die jeweiligen Komödien zu subvertieren oder aufzudecken versuchen, wodurch wir auch die politische Dimension der Filme analysieren.
Im Fokus stehen sowohl Spielfilme als auch Serien aus den 1960ern bis heute, darunter Dzień Świra (2002), Seksmisja (1984), Sami Swoi (1967), Nie lubię poniedziałku (1971) und Miś (1981) sowie ein Exkurs in polnisch-tschechische Filmbeziehungen mit dem tschechischen Film Polski film (2012).
Das Seminar wird in einem Blended-Learning-Format umgesetzt. Es inkludiert Online- und Präsenz-Sitzungen. Es steht allen Interessent:innen offen, ist aber auch als Tandem-Kurs mit den Polnisch-Sprachkursen ➚„Untertitelung polnischer Filme“ und ➚„Fachsprache Film“ bei Herrn Conrad konzipiert. |