Kommentar |
Seit seinen Anfängen vor über 2500 Jahren in Nordindien hat sich der Buddhismus, und mit ihm eine eigene Bildsprache, in weite Teilen Asiens verbreitet, zuerst nach Südostasien, dann über Zentralasien nach China, ins übrige Ostasien, und schließlich nach Tibet und in die entfernteren Gebiete Zentralasiens. Das Seminar versteht sich als Einführung in die buddhistische Ikonographie, das ist die Wissenschaft von der Identifikation, Beschreibung, Klassifizierung und Deutung von buddhistischen Bildinhalten. Es stellt einige ausgewählte Symbole, Motive und Figuren des umfangreichen buddhistischen Pantheons insbesondere der indo-tibetischen Tradition vor. Stellvertretend werden neben dem „historischen“ Buddha, verschiedene männliche und weibliche Buddhas und Bodhisattvas des Mahayana- und Vajrayana-Buddhismus und bedeutende Heiligenfiguren besprochen. Im Fokus stehen symbolische Hand-Gesten, Körperhaltungen, besondere körperliche Merkmale, Gesichtsausdrücke, Frisuren, Kleidung, Attribute sowie glückverheißende Symbole. Ziel ist es, den Studierenden zu ermöglichen, sich ein ikonographisches Grundgerüst anzueignen, welches auch die historische Entwicklung berücksichtigt, und durch genaue Bildbetrachtung neue Ideen zu sammeln.
Ein Teil der Veranstaltungen wird in den Ausstellungsbereichen des Museums für Asiatische Kunst und des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin im Humboldt Forum stattfinden. Wir werden dort bedeutende Skulpturen, Malereien, religiöse Gegenstände und Aspekte der Baugeschichte aus verschiedenen Ländern und Regionen Asiens kennenlernen. Dabei werden auch aktuelle Diskurse zur Provenienzforschung und die Dekolonisierung von Museen als Bewahrer und Vermittler von materieller und immaterieller Kultur angesprochen. |