Kommentar |
Dieses Seminar soll den Studierenden einen Überblick über die Ereignisse rund um die Teilung Britisch-Indiens im Jahr 1947 verschaffen, indem es sich dem historischen Hintergrund der Teilung und ihren Folgen für die postkolonialen Staaten Indiane, Pakistan und Bangladesch beschäftigt. 1947 ist eins der wichtigsten Zäsuren in der Geschichte des Subkontinents in der es zu weitreichender Gewalt, Vertreibungen, und Massakern kam. 1947 spielt in der Erinnerungspolitik in Südasien bis heute eine zentrale Rolle. Auch 75 Jahre nach der Gründung von Indien und Pakistan als getrennte Nationen-Staaten und mehr als vier Jahrzehnte nach der Gründung von Bangladesch sind diese Ereignisse immer noch relevant für die Interpretation der aktuellen Politik in der Region.
Das Seminar führt die Studierenden in die bestehende Geschichtsschreibung zur Teilung ein indem es eine Perspektive einnimmt, die Erfahrungen und literarische Erzählungen von Vertreibung, Umsiedlung, Trauma und der Neugestaltung von Leben ins Zentrum rückt. Diese Perspektive ist entscheidend, um die vielfältige und fragmentierte Natur von Erinnerungen und Zeugnissen zu unterstreichen. Das Seminar wird untersuchen, wie material history, oral history und memory studies u.a. dazu beitragen, Lücken in den etablierten Narrativen zu schließen und offiziell propagierte Nationalerzählungen kritisch zu hinterfragen.
Die Studierenden erarbeiten sich im Lektürestudium geschichtliche Kenntnisse. Insbesondere beschäftigen Sie sich mit Sekundärliteratur welches sich auf verschiedenen Arten von historischen Quellen stützt. Hierbei bekommen Sie einen Einblick in eine Vielfalt von historischen Methoden und Quellen.
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