Kommentar |
Religion und Poesie sind auf vielfältige Weise ineinander verschränkt und miteinander verbunden. So bilden Religionen poetische Sprachformen (Psalmen, Gebete, Lieder) und eine poetische Rede von Gott (z.B. in Metaphern) aus. Aber viel entscheidender ist: Beide pflegen eine ähnliche Form des Weltzugangs und der Lebensdeutung – tastend, suchend, eher in Bildern als in Begriffen, den Gefühlen und Assoziationen vertrauend. Was Sasha Salzmann, Autorin am Maxim-Gorki-Theater, über die Poesie schrieb, ließe sich auch für die Religion sagen: „Poesie, wenn sie gelingt, flicht uns zusammen. Wir suchen und finden gemeinsame Erfahrungen und wenn es nur die Erfahrung eines geteilten Gefühls ist. […] Was Prosa, Poesie – Kunst überhaupt – nicht kann, ist, die Welt zu retten. [… ] Aber was sie kann, ist, den Augenblick herstellen, in dem man erleichtert, erstaunt oder verzückt aufatmet. Und dieses kurze Luftholen mag einen Moment des Friedens enthalten. Denn Luft holen, ist immer auch ein Zeichen der Hoffnung“. In der Poesie ist Religion daher beileibe nicht auf dem Rückzug. In der diesjährigen Summerschool wollen wir uns aus theologischer und literarischer Richtung auf die Suche nach den gemeinsamen Spuren von Religion und Poesie machen, unterschiedliche Modelle der Verhältnisbestimmung kennenlernen und dafür sehr unterschiedliche Textformen diskutieren. Als Gastreferent:innen werden zeitweilig dazukommen: Wolfgang Braungart, Germanist aus Bielefeld, Maren Jäger, Literaturwissenschaftlerin an der FU und u.a. in der Jury des Meraner Lyrikpreises sowie Hans Thill, Lyriker und Herausgeber zahlreicher Anthologien aus Heidelberg. |
Bemerkung |
Am unmittelbaren Beginn des Sommersemesters 2024 erfolgt eine Ausschreibung. Bitte beachten Sie die Aushänge und die Informationen auf der Homepage des Lehrstuhls für Praktische Theologie/Prof. Conrad. Bewerbungszeitraum ist der 22.4.-21.5.2024. Es stehen insgesamt 15 Plätze für Studierende, insbesondere der Theologischen Fakultät zur Verfügung. Die Vergabe erfolgt bis spätestens 01.06.2024 aufgrund der Bewerbung (mit Motivationsschreiben). Bei erfolgter Zusage ist die Teilnahme verbindlich und zwar für den gesamten Zeitraum der Summerschool. Eine nur zeitweilige Teilnahme ist nicht möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei. An- und Abreise werden organisiert. Unterkunft und Verpflegung erfolgen im örtlichen Gasthof (in Doppelzimmern), die Arbeitssitzungen finden im Tagungshaus der UKS statt, mit Seeblick und Bademöglichkeit!
Die Bereitschaft und das Interesse, sich intensiv mit Texten auseinanderzusetzen, werden vorausgesetzt.
Bitte beachten Sie die jeweils aktuellen Angaben auf der Homepage des Lehrstuhls Praktische Theologie (Homiletik, Liturgik und Kirchentheorie) und wenden sich bei Fragen oder bei Interesse an sekretariat-praktischetheologie@hu-berlin.de. |