Eingeleitet durch eine hymnische Beschreibung des Erscheinens und des Wesens Gottes bietet das kleine Nahumbuch ein gewaltiges Untergangsszenario für die Stadt Ninive, die im Alten Orient als die Weltstadt schlechthin galt. Als solche hat sie sich auch nach ihrem Untergang im Jahr 612 v. Chr. tief in das kulturelle Gedächtnis des antiken Israel eingeprägt. Im Seminar sollen in direkter Begegnung mit dem biblischen Text die Sprach- und Bildwelten des Nahumbuches entschlüsselt werden. Dazu wird das Buch fortlaufend gemeinsam nach seinem in der Hebräischen Bibel überlieferten Text exegesiert. Dies schließt Fragen der Komposition und Theologie des Nahumbuches ebenso ein wie Seitenblicke auf die Gestalt dieses Buches in der Griechischen Bibel und seine Rezeption im Schrifttum von Qumran und im Neuen Testament.
H.-J. Fabry, Nahum, HThKAT, Freiburg 2006; J. Jeremias, Nahum, BK XIV/5,1, Göttingen 2019; L. Perlitt, Die Propheten Nahum, Habakuk, Zephanja, ATD 25,1, Göttingen 2004, S. 1–40.
Voraussetzungen: abgeschlossenes Proseminar AT, Freude an exegetischer Detailarbeit, gute Hebräischkenntnisse.
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