Kommentar |
Dieses Seminar hat eine der zwei Tragödien (und die einzige, die bis heute überliefert ist) zum Thema, die Euripides der Geschichte von Phaedra, Hippolytus und Theseus gewidmet hat. Das Drama eröffnet mit dem zentralen Konflikt: Phaedra, die Frau von Theseus, verliebt sich leidenschaftlich in ihren Stiefsohn Hippolytus, der jedoch seine Liebe der Göttin Artemis gewidmet hat. Als Phaedra feststellt, dass ihre Liebe nicht erwidert wird, setzt eine fatale Kette von Ereignissen ein, die zu einem tragischen Ende führen.
Wir werden die psychologischen Abgründe der Hauptfiguren erforschen, ihre moralischen Entscheidungen und die Konflikte zwischen Pflicht und Leidenschaft, die das Drama antreiben. Ein weiterer zentraler Aspekt des Seminars ist die göttliche Rache, die sich in diesem Stück manifestiert. Wir werden die religiösen und kulturellen Kontexte dieser Rache und ihre Bedeutung für die Tragödie erkunden. Euripides' "Hippolytus" wird in den breiteren Kontext der griechischen Kultur und des attischen Dramas gestellt, um die sozialen, politischen und religiösen Elemente der damaligen Zeit zu verstehen. Rezeptionsgeschichtliche Aspekte werden einen weiteren Seminarschwerpunkt darstellen.
Das Seminar wird sich auf eine intensive Auseinandersetzung mit dem Originaltext in der griechischen Sprache stützen. Es ist jedoch auch für Studierende anderer Fachrichtungen zugänglich, insbesondere für diejenigen, die sich für die literarischen, ethischen und kulturellen Aspekte der Antike interessieren.
Eine vollständige Literaturliste wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt. |