Kommentar |
In diesem Seminar geht es um die Syntax, Semantik, Pragmatik und Soziolinguistik von grammatischem Genus (z.B. Maskulinum, Femininum, Neutrum), sozio-kulturellem Gender und dem vermeintlich „natürlichen“ Geschlecht (männlich, weiblich, sächlich). Grammatische Genusmerkmale werden formal an nominalen Kategorien ausgedrückt (vorwiegend Substantiv, Pronomen, Adjektiv), was sich in bestimmten Kongruenzmustern niederschlägt. Diese grammatischen Merkmale stimmen aber oft nicht mit dem Geschlecht überein, z.B. ist der Tisch (mask.) nicht männlich, sondern sächlich, und das Mädchen (neutr.) ist nicht sächlich, sondern weiblich. Darüber hinaus gibt es auch sogenannte hybride Nomen (z.B. russ. direktor, mask., was für sowohl weibliche als auch männliche Direktor:innen verwendet werden kann), bei denen es zu sogenannten Kongruenz-mismatches kommen kann, deren Systematik zu untersuchen ist. Schließlich werden wir uns mit Gender als sozialem Konstrukt auseinandersetzen, z.B. mit der Stereotypisierung von Rollennomen (Krankenschwester vs. Feuerwehrmann), verschiedenen Strategien des Genderns und gendergerechter Sprache und anderen Phänomenen. |