Kommentar |
Zwar wird Literatur geschrieben, aber sie ist nicht nur Schrift. Literarische Texte können auch (er)klingen, wenn Oralität im Erzählen reproduziert wird. Die Lehrveranstaltung vermittelt die Grundlagen der formalistischen Skaz-Theorie (z.B. Ejchenbaum und Vinogradov) sowie die Geschichte und die Spezifika der polnischen Tradition der gawęda und untersucht Formen und Funktionen der Reproduktion von Oralität in Prosatexten aus folgenden Sprachräumen: Russisch/Ukrainisch (Gogol', Leskov, Dostoevskij, Zoščenko), Polnisch (Rzewuski, Chodźko, Gaszyński, Gombrowicz), BKMS (Mihailović) und Tschechisch (Hrabal).
Dieses sprachenübergreifende Seminar richtet sich an alle Studierenden der Slawistik, die Lust auf ein theoretisch-methodologisches fundiertes aber auch feinfühliges Close Reading haben, das die "tote Schrift" zu ihrem phonischen, mündlichen und mimischen Charakter zurückführt. |