Kommentar |
"De trinitate" ist Augustinus' religionsphilosophisches Hauptwerk. Die Bedeutung des hier entwickelten Geistkonzeptes reicht weit über die philosophiegeschichtliche Epoche der Spätantike hinaus. Das Werk besteht aus fünfzehn Büchern, in denen der Autor von den Glaubensgewissheiten des Alten und Neuen Testaments über die Dreieinigkeit Gottes ausgeht und sie spekulativ zu durchdenken sucht. Auf der Suche nach einem Bild der Dreifaltigkeit im geschöpflichen Bereich wird Augustinus bald den Formen der Selbstreflexion des sich in seiner Endlichkeit begreifenden Geistes mit seiner Trias von Erinnerung, Einsicht und Willen fündig. Augustinus knüpft hier an neuplatonische Vorgaben an, argumentiert aber zugleich in geradezu modern anmutender Weise bewusstseinsphilosophisch. Wir lesen und besprechen die wichtigsten Abschnitte aus den Büchern VIII, IX, X, XIV und XV. Wir werden den Text in deutscher Übersetzung behandeln und regelmäßigen Bezug auf die relevantesten lateinischen Begriffe nehmen. Lateinkenntnisse sind deswegen nützlich, aber nicht vorausgesetzt. |
Literatur |
Aurelius Augustinus: De trinitate (Bücher VIII–XI, XIV–XV, Anhang: Buch V). Neu übersetzt und mit Einleitung herausgegeben von Johann Kreuzer. Lateinisch–deutsch, Hamburg 2001.
Johannes Brachtendorf: Die Struktur des menschlichen Geistes nach Augustinus. Selbstreflexion und Erkenntnis Gottes in „De Trinitate“, Hamburg 2000
Eine vollständige Literaturliste wird am Anfang des Semesters über Moodle zur Verfügung gestellt.
|