Kommentar |
Die Schweizer Autorin Johanna Spyri (1827-1901) veröffentlichte zu Lebzeiten 45 Erzählungen und Romane, darunter Werke für Erwachsene als auch für Kinder. Bekannt ist sie heute vor allem als Schöpferin der international populären Kinderbuchfigur Heidi. Von dem natur- und gottverbundenen Waisenmädchen, das kraft seines unverstellten Wesens eigenbrötlerische Außenseiter in die Gesellschaft zu (re-)integrieren vermag sowie Alten und Kranken neue Lebensfreude schenkt, erzählt Spyri in zwei Bänden: „Heidi’s Lehr- und Wanderjahre“ (1880) und „Heidi kann brauchen, was es gelernt hat“ (1881). Überhaupt sind Waisenkinder, Glaube, Natur, Krankheit und Behinderung, Armut und Tod fester Bestandteil ihres kinderliterarischen Figuren- und Motivrepertoires. Zum Erfolgsrezept der Autorin und ihrer „Geschichten für Kinder und auch für Solche, welche die Kinder lieb haben“ gehören aber nicht zuletzt auch spannende Spukmomente und ein humorvoller Ton. Das SE führt am Beispiel von Johanna Spyris kinderliterarischem Werk in zentrale Begriffe, Theorien und Methoden ein, die im Bereich Kinder- und Jugendliteraturwissenschaft besonders relevant und teils spezifisch konturiert sind. Als besondere Arbeitsleistung ist die Mitwirkung in einer Expert:innengruppe angedacht. |
Literatur |
Gelesen werden beide „Heidi“-Bände sowie einige Erzählungen, darunter etwa „Toni von Kandergrund“ (1882). Alle Texte stehen als Digitalisate auf der Plattform e-rara.ch zur Verfügung und können bereits im Vorhinein gesichtet werden, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Achtung: Die Lektüre ist teils umfangreich und muss in Fraktur bewältigt werden! |