Kommentar |
Wer nach einem einzelnen weltgeschichtlichen Ereignis sucht, mit dem die katholische Kirche auf den fundamentalen Gestaltwandel von Religion und Gesellschaft in der Moderne zu reagieren versuchte, der muss sich mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) beschäftigen. Diese Kirchenversammlung unterschied sich in Organisationsweise und Programmatik in mehrfacher Hinsicht von den vorausgehenden Ökumenischen Konzilien. Das II. Vatikanum war universales Weltkonzil, weil hier Menschen aus allen Teilen der Welt real zusammenkamen und miteinander interagierten. Und es war universales Weltkonzil, weil hier ein Diskurs über die Rolle von Religion und Kirche im Blick auf eine sich globalisierende Welt geführt wurde. Die Vorlesung will sowohl mit dem symbolisch-performativen Ereignis als auch mit dem textlich-diskursiven Ergebnis des II. Vatikanums bekannt machen. Und sie analysiert seine zurückliegende, hoch konfliktive Rezeptionsgeschichte, die mit den dynamischen Veränderungsprozessen in den unterschiedlichen Regionen des Weltkatholizismus in einer komplexen Wechselwirkung steht. |
Literatur |
- Günther Wassilowsky, Das II. Vatikanische Konzil als Symbolereignis, in: Christoph Böttigheimer (Hg.), Zweites Vatikanisches Konzil. Programmatik – Rezeption – Vision (Quaestiones Disputatae 261), Freiburg i. Br. 2014, 180–200.
- Giuseppe Alberigo (Hg.), Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils, deutsche Ausgabe hg. von Klaus Wittstadt u. Günther Wassilowsky, 5 Bde., Mainz/Ostfildern/Leuven 1997–2008.
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Prüfung |
B6 & ME-01a: Klausur (90 Minuten)
Modul 7: Klausur (90 Minuten)
ME: Klausur (90 Min.) oder Hausarbeit (20.000 ZoL)
MGS: Multimediale Prüfung im Rahmen des Seminars (Referat oder Kurzvortrag 20 bis 30 Min.) oder
Schriftliche Arbeit (max. 12.500 ZoL) |